von Dirk Friczewsky – 04. November 2022
Wenn die US-Arbeitsmarktdaten im Vergleich mit den Konsensschätzungen schlechter ausfallen, dann wären dies ausgerechnet gute Nachrichten für die Märkte. Klingt verrückt? Muss es nicht, denn dies würde dann bedeuten, dass die Federal Reserve ihrem Ziel, einen Abschwung am US-Arbeitsmarkt zu konstruieren näher gekommen ist. Die Fed zielt mit ihrer Geldpolitik schließlich darauf ab, mehr Arbeitslose zu „kreieren“, um den Druck auf die Inflation von Seiten des Arbeitsmarktes zu reduzieren. Das alles klingt nicht mehr wirklich normal. Aufgabe einer Regierung und der dazu „passenden Geldpolitik“ wäre es doch eigentlich das Gegenteil zu bewirken. Wie auch immer, die Konsensschätzungen für den heutigen Arbeitsmarktbericht weisen jedenfalls auf einen geringeren Stellenzuwachs ex-Agrar hin. Man geht von 200.000 neugeschaffenen Stellen ex-Agrar aus und prognostiziert einen Anstieg der US-Arbeitslosenrate von 3,5 auf 3,6 Prozent. Die Stundenlöhne könnten indes weiter steigen – man schätzt den Anstieg auf 0,3 Prozent im Oktober.
Ist dies heute der Anfang einer neuen Serie schwächerer US-Arbeitsmarktdaten? Kommt die Fed ihrem Ziel einer drastischen Abkühlung näher, um die Inflation in den Griff zu bekommen? Beim Immobilienmarkt jedenfalls hat sie ja bereits eine Preisumkehr bewirkt. Auch fielen die Aktivitäten am US-Immobilienmarkt zuletzt vermehrt mehr als nur „mau“ aus. Mit den noch geplanten weiteren Zinserhöhungen im Dezember und darüber hinaus im neuen Jahr dürfte die Fed den Markt dann komplett abgewürgt haben. Im Frühjahr 2023 finden wir dann – den aktuellen Projektionen der Fed nach – eine Target-Rate von 4,75 bis 5,00 Prozent oder gar leicht darüber vor. Man könnte nun annehmen, dass die US-Aktienmärkte in so einem Umfeld nicht gerade zu den Outperformern gegenüber dem festverzinslichen Bereich gelten werden oder? Die Marktunsicherheit könnte wohl das einzige sein, dass in den nächsten Wochen und Monaten zunimmt. Das sieht man auch an den jüngsten Daten der Verhaltensökonomik.
Das Sentiment ist nämlich derzeit für eine genauere Einschätzung der aktuellen Marktlage für den S&P500 keine wirklich große Hilfe. Das „AAII-Sentiment“ (American Association of Individual Investors) wirkt recht ausbalanciert und wies mit dem Stichtag des 02. November 2022 ein Bullenlager in Höhe von 30,6 Prozent, ein Bärenlage von 36,5 Prozent und ein neutrales Lager mit 32,9 Prozent auf. Eine Unsicherheit der Anleger wird auch durch das mit 36,5 Prozent überdurchschnittliche neutrale Lager verdeutlicht. Auch der „Fear & Greed Index“ von CNN Money indiziert mit gegenwärtig 54 Punkten ein neutrales Bild.
S&P500 – der Blick in den Chart
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den S&P500-Kassa-Index (Cash Index), also den „Usa500“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom letzten Zwischentief des 13. Oktober 2022 von 3.490,75 Punkten bis zum jüngsten Verlaufshoch des 01. November 2022 von 3.918,11 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 3.754,86 Punkten (0.382%), 3.817,25 Punkten (0.236%) und 3.918,11 Punkten (0.00%) zu ermitteln. Die Unterstützungen wären bei den Marken von 3.654,00 (0.618%), 3.591,61 Punkten (0.764%) und 3.490,75 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite abzuleiten. Als ein weiteres Ziel der Bären würde sich das Vor-Corona-Hoch vom 19. Februar 2020 mit 3.397,05 Punkten anbieten. Dem Chartbild wurden zudem die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Unterseite wäre das Vor-Corona-Hoch vom 19. Februar 2020 mit 3.397,05 Punkten in Kombination mit der 1.382prozentigen Fibonacci-Projektion von 3.389,89 Punkten als ein Ziel der Bären in den Fokus zu rücken. Zur Oberseite wäre ein Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 3.918,11 Punkten (also das letzte Zwischenhoch) in Kombination mit dem Test der EMA100 zu unterstellen. Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index notierte zum Zeitpunkt dieser Analyse auf Tagesbasis mit rund 45 Punkten nach den letzten Tagen wieder im neutralen Bereich.
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