von Dirk Friczewsky – 08. August 2023
Der kanadische Dollar (CAD) – umgangssprachlich auch als „Loonie“ bezeichnet – konnte sich Mitte Juli nicht unter die Marke von 1,30 in der Relation um US-Dollar drücken. Die Kraft reichte nicht. Auch die zuletzt doch recht ansehnlich gestiegenen Rohölpreise halfen dem kanadischen Dollar nicht auf die Sprünge.
Die Bank of Canada (BoC) zog die Zügel wie auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in den letzten Quartalen immer weiter an. Während das Zinsband (Target Rate) in den USA bei 5,25 bis 5,50 Prozent liegt, befindet sich der kanadische Leitzins, die „Policy Interest Rate“, bei 5,00 Prozent. Die zuletzt für den Monat Juni gemeldete Inflation in Kanada lag bei 2,8 Prozent. Demnach bietet man bei der „BoC“ derzeit eine recht ansehnliche positive Realrendite. Die Inflation ist ähnlich wie in den USA also deutlicher zurückgekommen. Die Zentralbank in Ontario prognostiziert eine Inflationsrate von rund 3 Prozent in 2024 und geht von einem Erreichen des Zielkorridors um 2 Prozent gegen Mitte 2025 aus (noch in 2022 betrug die jährliche Inflationsrate gemäß „Statistics Canada“ durchschnittlich 6,8 Prozent).
Der nächste Zinsentscheid der „BoC“ findet am 06. September 2023 statt (bei der Fed ist es der 20. September 2023). Mit einer Zinsänderung ist derzeit nicht zu rechnen. Es könnte ähnlich wie bei der Fed bereits zu einem Zinsgipfel gekommen sein. Die kanadische Geldpolitik dürfte sich weiterhin an der der Fed anlehnen. Sollte es bei der Fed im ersten oder zweiten Quartal 2024 Zinssenkungen geben, könnte die kanadische Notenbank folgen. Auf dieses Weise würde sie auch den Zinsspread von 0,25 bis 0,50 Prozent halten.
Insgesamt wirkt Kanadas Wirtschaft robust. In 2022 konnte das BIP um 3,4 Prozent wachsen, in 2023 könnten 1,7 Prozent BIP-Plus und in 2024 0,9 Prozent BIP-Plus aber zeigen, dass auch in Kanada geringere Wachstumsraten an der Tagesordnung sind. Aufgrund der steilen Zinskurve der letzten 12 bis 18 Monate wirkte sich diese auch negativ auf den Immobilienmarkt aus – die Investitionen gingen im Jahr 2022 bereits mit 11,1 Prozent deutlich zurück und auch in 2023 wird nochmals mit einem Rückgang von über 7 Prozent gerechnet. Positive zu bewerten ist die Situation am kanadischen Arbeitsmarkt, denn noch wirkt dieser recht robust. Die Arbeitslosenrate in 2022 betrug im Durchschnitt 5,3 Prozent – für 2023 wird ein Schnitt von 5,4 Prozent erwartet, für 2024 allerdings ein Durchschnitt von 6,0 Prozent. Allein diese Entwicklung könnte bi der Inflationsentwicklung zusätzlich helfen, so übel es auch für jeden einzelnen Arbeitslosen ist. Interessant dürfte aber die absehbare Zukunft auf Sicht der nächsten beiden Quartale werden, denn da könnte Kanadas Wirtschaft die der USA mit einer besseren BIP-Entwicklung „outperformen“. Dies könnte dem „Loonie“ vielleicht doch noch die nötige Kraft für eine Bewegung unter die 1,30 geben.
USD/CAD – der Blick in den Chart
Die vorliegende Chartanalyse erfolgt im Tageschartbild. Um die nächsten möglichen Ziele für die Bullen und Bären näher bestimmen zu können, wäre eine Fibonacci-Analyse vorzunehmen. Im Rahmen dieser Fibonacci-Analyse könnte man die mittels der von der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen dann zur Kurszielbestimmung zur Ober- und Unterseite nutzen.
Die für die Fibonacci-Analyse notwendigen Anlagepunkte wären das letzte Zwischenhoch vom 10. März 2023 von 1,38607 und das jüngste Verlaufstief vom 14. Juli 2023 von 1,30917. Die nächsten Widerstände lägen somit bei 1,34762 (0.50%), 1,35669 (0.618%), 1,36792 (0.764%) und 1,38607 (1.00%). Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 1,33855 (0.382%), 1,32732 (0.236%) und 1,30917 (0.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs hinzugefügt (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe). Die US-Dollar-Bullen könnten einen Zielbereich beim 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement bei 1,35669 anpeilen. Zur Unterseite wäre für die US-Dollar-Bären ein nochmaliger Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,30917 (also ein Test des letzten Zwischentiefs) anheimzustellen. Die beiden in den Chart eingezeichneten Rechtecke (in roter und grüner Farbe unterlegt) sollen lediglich die möglichen Kurszielzonen der Bullen und Bären visualisieren helfen. Der Relative-Strength-Index notierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 65,96 Punkten noch im neutralen Bereich.
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