von Dirk Friczewsky – 17. August 2023
Die Zinsen sind in den letzten Quartalen nicht nur in Washington, Frankfurt, London und Zürich gestiegen, sondern auch in Oslo. Die norwegische Zentralbank „Norges Bank“ hatte die „Policy Rate“ am 23. Juni 2023 zuletzt auf 3,75 Prozent angehoben. Seit September 2021 mit 0,00 Prozent ging es demnach auch mit dem norwegischen Leitzins mehr als nur kräftig aufwärts.
Wie in vielen Ländern wie den USA, Großbritannien oder der Eurozone, kämpft man auch in Norwegen mit einer weiterhin noch zu hohen Inflation. Die von „Statistisk sentralbyra/Statistics Norway“ (norwegisches Statistikamt) publizierte Inflationsrate auf 12-Monatssicht betrug zuletzt für den Monat Juli 5,4 Prozent. Am 11. September 2023 werden die August-Inflationsdaten erwartet. In der Breite drücken weiterhin die Nahrungsmittelpreise mit einer 12-Monatsrate von 8,9 Prozent auf die Gesamtinflation. Die auf 12-Monatssicht recht schwache norwegische Krone gegenüber dem Euro und auch dem US-Dollar trug zusätzlich zur erhöhten Inflation bei, denn viele Güter müssen eingeführt werden, auch Nahrungsmittel. Dennoch dürfte Norwegens Wirtschaft im Jahr 2023 nach 3,9 Prozent BIP-Wachstum in 2021 und 3,3 Prozent BIP-Wachstum in 2022 stärker als viele Länder innerhalb der Eurozone wachsen. Die BIP-Prognose zum Beispiel der schwedischen Großbank SEB sieht ein BIP-Wachstum von 1,1 Prozent in 2023 und 1,5 Prozent in 2024. Deutschland würde sich wünschen, solche Wachstumsraten zu schaffen. Der recht enge Arbeitsmarkt drückte in den letzten Quartalen zusätzlich auf die Inflation – die Arbeitslosenrate lag zuletzt gemäß „Statistisk sentralbyra/Statistics Norway“ für den Monat Juni bei 3,4 Prozent. Am 24. August 2023 folgen die Juli-Zahlen.
Erhöht die „Norges Bank“ um 25 oder gar 50 Basispunkte? In beiden Fällen verengt sich die Zinsschere zum Euro und könnte nach einer zwischenzeitlichen Korrektur zur Oberseite bei EUR/NOK wieder für mehr Stärke der norwegischen Krone bis in den Herbst/Winter hinein sprechen. Ein Test der Marke von 11 wäre bis zum Jahresende durchaus möglich. Addieren sich weiter ansteigende Rohölpreise und auch Gaspreise hinzu, dürfte dies die Position der norwegischen Krone stärken. Die Position von „NOK“ könnte zusätzlich gestärkt werden, wenn die Zentralbank den Ankauf von Fremdwährungen mit dem Erlös aus den Öl- und Gaseinkommen etwas herunterfährt. Im Monat August erwirbt die Zentralbank in ihrer Funktion als Asset Manager für den norwegischen Staatsfonds „GPFG“ (Government Pension Fund Global) für 1 Milliarde NOK täglich Fremdwährungspositionen zwecks Diversifikation des Portfolios.
EUR/NOK – was sagt die Charttechnik?
Die Analyse des Währungspaares EUR/NOK erfolgt im vorliegenden Fall im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher ableiten zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen, die mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden können, wären dann zur Ermittlung der Ziele für die Ober- und Unterseite heranzuziehen.
Ausgehend vom Hoch des 30. Mai 2023 von 12,10950 bis zum Zwischentief des 27. Juli 2023 von 11,08799, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 11,59875 (0.50%), 11,71928 (0.618%), 11,86842 (0.764%) und 12,10950 (1.00%) auszumachen. Ferner wäre für zusätzliche Kursziele zur Oberseite auf die hier im Chart eingezeichneten Projektionen zu achten. Die Unterstützungen kämen bei 11,47821 (0.382%), 11,32907 (0.236%) und 11,08799 (0.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden zudem die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite könnten die Bullen den Bereich des 1.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 12,10950 (also das letzte Zwischenhoch) nochmals testen. Zur Unterseite stünde möglicherweise ein Test des 0.236prozentigen Fibonacci-Retracements bei 11,32907 zur Disposition.
Die beiden Rechtecke (in grüner und roter Farbe) sollen die jeweiligen Bullen- und Bären-Kurszielbereiche näher visualisieren helfen. Obendrein wurde dem Chartbild der Relative-Strength-Index (RSI) hinzugefügt, der sich hier zum Zeitpunkt der Analyse mit 64,31 Punkten noch im neutralen Bereich aufhält.
Quelle: ActivTrader
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