von Dirk Friczewsky – 21. August 2023
Nach den bekannten und regelmäßig einmal im Monat publizierten Konjunkturerwartungen des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstitutes „ZEW“ dürfte die Inflation im Euroraum weiter sinken. Dies ergab eine aktuelle Umfrage des ZEW, an der 125 Finanzmarktexperten teilnahmen. Für das noch laufende Jahr 2023 gehen die Experten von einer Inflationsrate von durchschnittlich 5,5 Prozent aus. In den Jahren 2024 und 2025 prognostiziert man Werte von durchschnittlich 3,3 Prozent bzw. 2,5 Prozent. Vergleicht man diese Inflationserwartungen mit Prognosen der Vormonate, wird man ein Absinken der Inflationserwartungen feststellen können
Nun zum etwas „übleren“ Teil dieser Thematik. Der Rückgang der Inflation dürfte nicht allein auf dem Rückgang von Rohstoffpreisen oder dem Rückgang der Lieferkettenproblematik fußen, sondern auch aufgrund der EZB-Zinspolitik, die eine Reihe von Märkten in der Breite bereits abwürgt. Die nach wie vor zu hohen Energiekosten für weite Teile des Verarbeitenden Gewerbes addieren sich als zusätzliche Problematik hinzu. Weniger Nachfrage in der Industrie, weniger Nachfrage bei den Dienstleistungsbetrieben hat selbstverständlich auch mit wesentlich höheren Finanzierungskosten zu tun.
Auch die Entwicklung bei den Erzeugerpreisen spielt eine Rolle für die Inflationsentwicklung der nächsten Monate. So meldete das „Statistische Bundesamt“ (destatis) am Morgen, dass die deutschen Erzeugerpreise im Monat Juli um 6,0 Prozent im Vergleich zum Juli 2022 und um 1,1 Prozent im Vergleich zum Juni 2023 gesunken sind. Destatis gibt an, dass hauptsächlich geringere Energiekosten zu den fallenden Erzeugerpreisen beitrugen.
Beim Blick auf die Einkaufsmanagerindizes der letzten Monate (auch auf die noch in dieser Woche anstehenden) erkennt man im Vergleich zu den USA bei den wichtigsten Kernländern der Eurozone doch wesentlich schlechtere Werte unterhalb der Expansionsschwelle. In den USA schrumpfte man zuletzt zwar auch, doch befindet sich immer noch bei der Industrie in Schlagdistanz zu Expansionswerten, während man sich zum Beispiel in Deutschland dem Wert von 40 langsam nähert.
In Bezug auf die US-Inflationsentwicklung könnten sich die Inflationserwartungen der Verbraucher auf 5-Jahressicht bei 2,9 Prozent einpendeln. Dies ist der gegenwärtige Marktkonsens. Die Daten der Universität Michigan werden am Freitag um 16:00 Uhr erwartet.
Gegenwärtig wirkt der US-Dollar mit all den genannten Rahmenbedingungen besser aufgestellt. Das Überraschungspotenzial zu besseren werten wäre zumindest aber der Eurozone zuzuschreiben.
EUR/USD – der Blick in den Chart
Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.
Ausgehend vom Kursverlauf vom Mehrjahrestief des 28. September 2022 von 0,95351 bis zum jüngsten Zwischenhoch des 18. Juli 2023 von 1,12752, wären die nächsten Widerstände bei der Marke von 1,12752 (0.00%), sowie beim Zwischenhoch des 10. Februar 2022 von 1,14946 abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 1,08645 (0.236%), 1,06105 (0.382%), 1,0452 (0.50%) und 1,01998 (0.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 0.00prozentigen Fibonacci-Marke von 1,12752 zu suchen. Zur Unterseite wäre ein nochmaliger Test des 0.382prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,06105 möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befand sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 36,96 Punkten noch im neutralen Bereich.
Quelle: ActivTrader
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