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Dubai: Taj Mahal in der Wüste

Mit mehreren Megaprojekten wagt Dubai eine Rückkehr in den Fokus der Welt. Nachdem 2008 der nationale Immobilienmarkt völlig zusammenbrach, plant die Hauptstadt des gleichnamigen Emirats nun milliardenschwere Bauvorhaben. Dabei ist das prominenteste Projekt besonders außergewöhnlich. So soll in den kommenden Jahren eine viermal größere Nachbildung des indischen Taj Mahal entstehen. Auch Pläne für einen 1,6 Kilometer langen Kanal samt Bürogebäude und einen Wolkenkratzer mit neun Swimmingpools sind jetzt der Weltöffentlichkeit und Investoren vorgestellt worden.

„Der Markt hat sich zu einem gewissen Grad erholt. Aber nicht so weit, dass es gerechtfertigt wäre, mit all den Projekten weiter zu machen, über die jetzt geredet wird“, so Craig Plumb, Leiter Analyse Naher Osten bei Jones Lang LaSalle Inc., gegenüber dem „Handelsblatt“. Der Aufschwung der Immobilienbranche beschränkt sich nur auf einzelne Teile des Emirats. Aktuell steht rund ein Viertel aller Wohnimmobilien leer und in den kommenden Jahren sollen weitere 25.000 Einheiten dazukommen. Gewerblich genutzte Immobilien finden ebenfalls keinen Abnehmer. Rund ein Drittel aller Büroflächen im Geschäftsviertel Dubais steht leer. Auch hier sollen 2013 neue Objekte fertiggestellt werden.

Das Taj Arabia, so der offizielle Name des neuen Taj Mahal, soll für geschätzte Kosten von 1,3 Milliarden Euro durch Link Global gebaut werden. Genaue Angaben über die Finanzierung machte Arun Mehra, Vorsitzender von Link Global, bisher nicht. Ursprünglich sollte das Taj Arabia Teil der Falconcity of Wonders sein. Geplant waren Nachbauten der ägyptischen Pyramiden, der Chinesischen Mauer und des Eiffelturms. Nach dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes wurde allerdings ein Großteil der Projekte zum Ruhen gebracht. Insgesamt sind in Dubai Projekte von rund 584 Milliarden Euro eingefroren oder fallen gelassen worden. Doch das steigende Transaktionsvolumen in der ersten Jahreshälfte 2012 sorgt nun dafür, dass die außergewöhnlichen Vorhaben wieder in den Fokus geraten.


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