Frankfurt am Main,
Trotz Hurrikan „Sandy“ und der finanzpolitischen Unsicherheit in vielen Euro-Ländern hat Europas größter Versicherer seine erhöhte Gewinnprognose bestätigen können. Starke Umsätze in der Vermögensverwaltung und der Lebens- und Krankenversicherung sorgten im dritten Quartal für steigende Gewinne. Die Diskussion um sinkende Renditen bei Lebensversicherungen könnte der positiven Stimmung aber ein Ende bereiten.
In den Sparten Vermögensverwaltung und Lebens- und Krankenversicherungen konnte die Allianz im dritten Quartal operative Ergebnisverbesserungen von rund 60 Prozent vermelden. Der Umsatz stieg insgesamt um knapp fünf Prozent und betrug 25,2 Milliarden Euro. Die Gewinnprognose von mehr als neun Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2012 wird Experten zufolge erreicht. Dennoch wird das Ergebnis noch durch die Folgen des Hurrikans „Sandy“ belastet werden.
Die Allianz Lebensversicherung profitierte im letzten Quartal von deutlich höheren Anlagen. Dieser Trend könnte sich aber in den kommenden Monaten umkehren. Wie aus einem Papier des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, wird die Schieflage der Versicherer nicht ausgeschlossen. „Im anhaltend schwierigen Marktumfeld für das Lebens- und Krankenversicherungssegment konzentrieren wir uns weiter auf die Qualität unseres Portfolios”, versichert Allianz-Vorstandsmitglied Oliver Bäte gegenüber dem „Handelsblatt“.
In den vergangenen drei Monaten wurden zudem deutlich weniger Wertberichtigungen vorgenommen. Während im dritten Quartal des vergangenen Jahres noch 931 Millionen Euro abgeschrieben wurden, waren es in diesem Jahr nur 56 Millionen. Die Vermögensverwaltung mit einer Investmentsumme von 1,8 Millionen Euro verzeichnet deutlich höhere Renditen bei festverzinslichen Wertpapieren und Aktien. Überdies war auch das Kernsegment der Allianz Schadens- und Unfallversicherung in der Lage, ein deutliches Ergebnisplus zu erwirtschaften. Die Schaden-Kosten-Quote konnte hier auf 96,3 Prozent verbessert werden.
