Frankfurt am Main,
Die führenden europäischen Rückversicherer werden ihre Gewinnausschüttungen für 2012 deutlich anheben. Nach dem Katastrophenjahr 2011, in dem Erdbeben, Überflutungen, Tornados und der Tsunami in Japan herbe Verluste brachten, hat sich die Branche dank niedriger Schadensquote erholt. Die drei Großen Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück werden laut Prognosen Dividenden in Höhe von rund 3,9 Milliarden Euro auszahlen. Im Jahr davor waren es nur 2,4 Milliarden Euro.
„Die Gewinnentwicklung in der Rückversicherungsbranche seit Jahresbeginn ist außerordentlich gut“, so Analyst Stefan Schuermann von Vontobel Securities in Zürich im „Handelsblatt“. Nicht einmal Wirbelsturm Sandy, der Ende Oktober über Nord- und Mittelamerika hinweg zog, konnte die überdurchschnittlichen Renditen gefährden. Neben der geringen Schadensquote im laufenden Jahr wirken sich auch Niedrigzinsen und die Entwicklung an den Börsen positiv aus. Das Papier von Hannover Rück hat seit Jahresbeginn um 45 Prozent zugelegt, die Aktien von Swiss Re und Munich Re folgen mit 40 beziehungsweise 34 Prozent.
Für 2013 geben sich Analysten und Rückversicherer aber nur vorsichtig optimistisch. „Für das kommende Jahr ist eine Normalisierung der Lage zu erwarten“, sagte Analyst Frank Kopfinger dem „Handelsblatt“. Weil keine deutlichen Preiserhöhungen, aber höhere Schäden zu erwarten sind, ließen sich die hohen Gewinne nicht wiederholen. Bei Munich Re rechnet man zwar mit einem Überschuss von deutlich über 2,5 Milliarden Euro, dennoch warnt deren Finanzchef Jörg Schneider vor zu hohen Dividenden-Erwartungen für das kommende Jahr.
