Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)

Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn bringt die verlustreiche Fluglinie Air Berlin auf Kurs: Das Unternehmen hat seinen Gewinn im dritten Quartal mehr als verdoppelt und rund 67 Millionen Euro verdient. Der seit 2011 verfolgte strikte Sparkurs zeigt damit seine Wirkung. Die Airline sei auf dem richtigen Weg, die Reise allerdings noch nicht beendet, sagte Vorstandschef Mehdorn bei der Präsentation der Zahlen am Mittwoch. Die Aktie legte im späten Handel um 4,6 Prozent auf 1,60 Euro zu.

„Shape and Size“ heißt das Programm, mit dem die Fluggesellschaft auf Vordermann gebracht werden soll. Konkret hat Mehdorn die Flotte verkleinert, unrentable Strecken gestrichen und ist neue Kooperationen eingegangen. Die Zusammenarbeit mit der arabischen Etihad Airline etwa brachte Air Berlin im laufenden Geschäftsjahr einen zusätzlichen Erlös von 50 Millionen Euro. Zudem soll die Mehrheit am Vielfliegerprogramm „topbonus“ verkauft werden. Medienberichte, die von umfangreichem Personalabbau sprechen, hat der Konzern bisher nicht bestätigt.

Der Umsatz stieg um 1,4 Prozent auf 1,395 Milliarden Euro, die Auslastung nahm um 0,4 Prozentpunkte zu und lag bei 84,54 Prozent. Die schwarzen Zahlen des dritten Quartals reichen für Air Berlin jedoch nicht aus, um den Verlust der ersten Jahreshälfte wieder wettzumachen. Von Januar bis Juni hatte die Airline einen Nettoverlust von 169 Millionen Euro verbucht. Insgesamt kletterte die Verschuldung sogar auf rund 853 Millionen Euro. Die Probleme am Flughafen Berlin-Brandenburg setzen dem Unternehmen zusätzlich zu. Der neue Hauptstadtflughafen soll für Air Berlin zum wichtigsten Drehkreuz werden.