Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)
Dem hoch verschuldeten Mischkonzern Haniel drohen die ersten Absetzbewegungen. Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet, hat sich der Vorstandschef von Celesio Markus Pinger bereits mit ersten Investoren getroffen, um eine mögliche Übernahme der von Haniel gehaltenen Anteile auszuloten. Die Duisburger Holding ist aktuell Mehrheitsaktionär und hält 54,6 Prozent an dem Pharmaunternehmen.
Mutterkonzern Haniel dementiert allerdings die Informationen: „Herr Pinger lotet nicht aus, ob und welcher Großaktionär an die Stelle Haniels treten könnte.“ Pinger selbst wollte sich bisher nicht zu den Gerüchten äußern. Die „Financial Times Deutschland“ schreibt aber weiter, der Celesio-Vorstand habe seine Absichten bereits im Gespräch mit mindestens einer Investmentbank thematisiert.
Der Vorstoß kommt für Experten zwar wenig überraschend und ist Folge der schwachen Finanzlage des Mutterkonzerns. Dennoch ist der frühe Zeitpunkt ein offener Affront gegen Haniel-Chef Stephan Gemkow. Dieser lehnt einen Verkauf der kompletten Beteiligung an dem Pharmagroßhändler unterdessen kategorisch ab, schließlich habe Haniel „keine Absichten, seinen Celesio-Anteil an einen Großaktionär zu veräußern“.
Der Börsenwert des Pharmakonzerns aus Stuttgart liegt zwar nur bei 2,4 Milliarden Euro. Doch unter der Leitung von Markus Pinger und der Konzentration auf Kerngeschäfte steigt der Wert seit Wochen kontinuierlich. In den ersten neun Monaten des Jahres konnte Celesio einen Umsatz von 16,7 Milliarden Euro verbuchen. Analysten gehen davon aus, dass der Bericht die Übernahmefantasien der Anleger weiter anheizen wird. Die Aktie des im MDax gelisteten Unternehmens stieg vorbörslich um 1,79 Prozent auf 13,63 Euro.