In Zeiten wirtschaftlicher Unruhen flüchten viele Anleger in die Sicherheit von Anleihen. Auch Aktienanleihen sind beliebt und locken mit hohen Kupons. Die Maximalrendite verspricht hohe Gewinne, doch die Anlage ist weitaus risikoreicher, als Sie denken mögen.
Vermeintliche Sicherheit
Für viele Anleger ist neben den hohen Zinskupons auch die Sicherheit von Anleihen ein entscheidendes Investitionsargument. „Und der Namensbestandteil „Anleihe“ suggeriert auf den ersten Blick, dass es sich bei Aktienanleihen um Rentenpapiere handelt – vergleichbar mit Bundes- oder Unternehmensanleihen. Entsprechend werden die Risiken von Anlegern auch gerne übersehen“, so Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Doch neben den Zinskupons und den ähnlichen Namen haben Aktienanleihen und andere Anleihen nichts gemein. Denn anders als bei echten Anleihen haben die Emittenten bei Aktienanleihen am Ende der Laufzeit ein Wahlrecht. Entweder erhalten Sie den Nennwert der Anleihe ausbezahlt oder die Emissions-Bank gibt eine vorher festgeschriebene Zahl Aktien des Basiswertes aus.
Maximale Rendite
Entscheidungskriterium ist der vom Emittenten festgelegte Basispreis. Steigen während der Haltedauer die Kurse des Basiswertes, dann erhalten Sie wie bei einer normalen Anleihe den vollen Nennwert zurück. Fällt jedoch der Wert der Aktienkurse unter den Basiswert, dann erhalten Sie das Aktienpaket oder bei Indizes den entsprechenden Barwert ausgezahlt. Die maximale Rendite gibt daher nur an, was Sie im besten Falle ausgezahlt bekommen können. Die Rendite ist daher nicht wie bei Anleihen als garantierte Verzinsung zu verstehen.
Discountzertifikate
Dieses Chance- und Risiko-Verhältnis findet sich in ähnlicher Form auch bei Discountzertifikaten. Dort werden die Zinsen allerdings nicht ausgezahlt, sondern als Anleger erhalten Sie dafür einen Rabatt beim Kauf. Somit bleibt ihnen die Chance, auch nach Laufzeitende Kurssteigerungen des Basiswertes zu profitieren. „Letztlich ist es Geschmacksache, ob man in Aktienanleihen oder in Discountzertifikate investiert“, sagt Stefano Angioni von der DZ Bank.