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Hedgefonds pokern mit griechischen Staatsanleihen

Als „No Brainer“ bezeichnen viele Hedgefonds-Manager den Einstieg in den griechischen Anleihenmarkt. Investoren wie Greylock, Third Point, Fir Tree Partners oder auch Appaloosa Management haben bereits kurz nach dem großen Schuldenschnitt in Griechenland in Staatsanleihen investiert.

Kursrallye bei Anleihen
Noch vor wenigen Monaten konnten Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren zum Kurs von weniger als 15 Punkten gezeichnet werden. Eine Forderung mit einem Nominalwert von hundert Euro war für einen Preis von nur 15 Euro verfügbar. Im Raum steht so eine Rendite von 85 Prozent, die nur dann eingelöst werden kann, wenn der griechische Staat zum Ende der Laufzeit noch zahlungsfähig ist. Doch gerade diese Voraussetzung galt bei Griechenland lange als äußerst unsicher. Experten der Commerzbank gehen jedoch nicht davon aus, „dass es der Eurogruppe letztlich nicht gelingt, weitere Mittel bereitzustellen“. Diese Einschätzung teilen die Anleger: Aktuell liegen griechische Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit bei über 35 Punkten.

Antizipiertes Marktverhalten
Auch Hedgefonds beteiligen sich an der Kursrallye. Der Grund dafür ist denkbar einfach. Als wahrscheinlichster Schritt für den Abbau der Schulden gilt ein Rückkaufprogramm für griechische Staatsanleihen. Die Fonds rechnen damit, dass der Staat Geld aus dem Rettungsfonds erhält und die Anleihen zum Nominalwert zurückkauft. Die Hedgefonds-Manager spekulieren allerdings darauf, dass möglichst viele Privatanleger an der Idee teilhaben. So steigen die Preise und der Rückkauf wird teurer. Die Rendite der Fonds würde sich so weiter erhöhen. Als Privatanleger können Sie zwar durchaus an den steigenden Rückkaufpreisen von Anleihen teilhaben. Dabei sollten Sie jedoch beachten, dass die Rückkaufpreis der Staatsanleihen wohl kaum bis zu ihrem Nominalwert steigen werden.


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