Zum Jahreswechsel öffnet Russland den Markt für Rubel-Staatsanleihen. Die sogenannten „Kreml-Bonds“ dürften für Investoren recht interessant sein – sie werfen nämlich mehr Rendite ab als andere Schwellenländertitel in Lokalwährung. Die britische Bank Barclays Capital geht davon aus, dass sich der Anteil der Rubel-Staatsanleihen in ausländischer Hand bis 2014 vervierfacht.
Mit 2013 öffnet sich der Markt für „Kreml-Bonds“
Bisher stand dieses Marktsegment den internationalen Investoren nur zum Teil offen. Der Kauf von im Inland emittierten und auf die Landeswährung laufenden Anleihen ist für sie derzeit noch sehr aufwendig. Anfang 2013 soll nun nach einem Jahr Vorbereitung die nötige Infrastruktur bereitstehen und auch letzte regulatorische Unklarheiten aus der Welt geschafft sein.
Gute Werte unter den Schwellenländern
Im Vergleich zu anderen Schwellenländern steht das „R“ unter den BRIC-Ländern ganz gut da. Russlands Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 10 Prozent des Bruttosozialprodukts sind im internationalen Vergleich niedrig. Über sämtliche Laufzeiten hinweg rentieren die inländischen Rubel-Staatsanleihen laut der Bank VTB rund 140 bis 150 Basispunkte über dem Durchschnitt vergleichbarer Papiere anderer Schwellenländer, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Standard & Poor’s bewerten das Land derzeit mit „BBB“, Moody’s gibt ein „Baa1“.
Das Volumen im Ausland gehaltener Anleihen steigt bereits
Die Öffnung der Rubel-Staatsanleihen ist nicht nur für Investoren reizvoll. „Eine breitere Investorenschaft und eine höhere Nachfrage nach den Papieren ermöglichen dem russischen Staat die Kreditaufnahme zu absehbar niedrigeren Zinsen“, so die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Durch das Wachstum des Anlagevolumens erhält der russische Finanzmarkt zudem größeres Gewicht. Derzeit sind bei den Rubel-Staatsanleihen Schätzungen zufolge nur sieben bis neun Prozent in ausländischer Hand. Die Aussicht auf Marktliberalisierung zieht schon heute Investoren an. Als Folge ist der Renditeaufschlag der Rubel-Staatsanleihen im Vergleich zu denen anderer Schwellenländer in Lokalwährung etwas zurückgegangen.