Geldmarktfonds gelten aufgrund ihrer gleichmäßigen Wertentwicklung als Alternative zu Tagesgeldkonten. Dabei müssen Anleger eine Reihe von Aspekten beachten. So kann es passieren, dass es bei diesen Fonds zu Kursverlusten kommt, zudem sind diese Anlagen oftmals weniger renditestark als gute Rentenfonds. Dass jedoch die Politik von Notenbanken eine ganze Reihe an Geldmarktfonds im negativen Sinne beeinflussen würde, war für viele Marktteilnehmer jedoch nicht vorauszusehen.
Liquiditätsschwemmen bringen die Fonds zum Ertrinken
Die Politik eines Zinsniveaus nahe dem Nullpunkt sowie die globalen Liquiditätsspritzen der Notenbanken schaden den Geldmarktfonds stark. Eine Änderung dieser Strategie ist nicht erkennbar. So verkündete die amerikanische Notenbank, den Zinssatz bis zum Jahr 2015 nahe Null zu belassen. Möglicherweise werden sogar negative Zinsen eingeführt. So könnte die Frankfurter Währungsbehörde versuchen, die Banken davon abzuhalten, ihr Geld bei der EZB zu bunkern. Momentan liegt der Satz, den die EZB den Kreditinstituten für Übernachteinlagen auszahlt, bei null.
Der Fluch der Intervention
Andrew Bosomworth, Leiter des Anlagemanagements beim Anleihehaus Pimco, stellt gegenüber der „Welt“ fest: „Negative Sätze auf kurzfristige Qualitätsanlagen werden die Gattung Geldmarktfonds zerstören“. Dabei leiden Geldmarktfonds unter dem Malus, in jenen Marktsegmenten angesiedelt zu sein, in denen Notenbanker mit Nachdruck intervenieren und die Zinssätze niedrig halten. Für Papiere wie Schuldtitel von Staaten oder Firmen mit bester Bewertung gibt es faktisch so gut wie keine Zinsen mehr, während einjährige Bundesschatzbriefe sogar negative Renditen erzeugten. Unter solchen Voraussetzungen schaffen es die Manager der Geldmarktfonds kaum noch, ihre Kosten zu decken. Und über Renditen für Kunden wird kaum noch ein Wort verloren.