Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)
Der deutsche Fondsverband BVI prophezeit Einschnitte in der Fondsbranche und sagt passiven Fonds eine blühende Zukunft voraus. Insbesondere Exchange Traded Funds (ETFs) werden nach Meinung von Thomas Neiße, dem Präsident des Verbandes, weiter Investoren und Anleger anlocken können.
Wie Neiße im Interview mit der „Börsen-Zeitung“ betont, liege die Zukunft von Fonds in einer Mischung aus aktiven und passiven Komponenten. Grund dafür seien die begrenzten Ressourcen der meisten Fondsmanager und die Vielzahl von Papieren, die in den Fonds gehalten werden. Zukünftig werde es daher viele Produkte geben, die einen ETF als Basis haben und nur durch einzelne zusätzliche Investments die Rendite stärken. Viele Anleger tendierten aktuell eher zu margenschwachen Investments in passive Fonds und sorgten so für einen starken Kostendruck unter den Anbietern.
In den vergangenen Monaten haben Anleger rund sechs Milliarden Euro aus Aktienfonds abgezogen. Neben der Finanzkrise hat auch das Verhalten der Branche selbst diesen Trend forciert. Viele Fonds haben in der Vergangenheit nur auf Renditeversprechen gesetzt und Risiken nicht hinreichend kenntlich gemacht. Das Ansehen der Fondsgesellschaften litt deutlich darunter. Auch wenn der Fondsverband DVI passive Fonds als richtungsweisend sieht, so seien Aktien aktuell noch „alternativlos“. Nicht nur das prognostizierte Bevölkerungswachstum bestätigt diese Einschätzung. Überdies sprechen wichtige Wirtschaftsindikatoren und Prognosen einzelner Branchen für eine Investition in Aktien.