Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat mit der Ankündigung, Frankreich werde die EU-Defizit-Vorgaben verfehlen, für Aufsehen gesorgt. Demnach könne das Schwergewicht der Euro-Zone die Defizitgrenze von drei Prozent im Jahr 2013 nicht einhalten. Insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit des Landes müsse deutlich verbessert werden.
Nach der EU-Kommission warnt nun auch der IWF davor, dass Frankreich die Maastrichter Defizitmarke von drei Prozent nicht einhalten werden könne. Für das kommende Jahr wird ein Defizit von 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung erwartet. Zwar liegt dieser Wert noch unter dem Defizit des diesjährigen Jahres von 4,5 Prozent, dennoch bleibt das Wirtschaftswachstum mit nur 0,4 Prozent weit hinter den Erwartungen zurück.
Olli Rehn, Währungskommissar der Europäischen Union, will aber erst im kommenden Jahr über weitere Maßnahmen entscheiden. Denkbar sind Geldbußen, durch die ein fehlendes Sparprogramm sanktioniert werden kann. Nach einem Bericht der Zeitung „El País“ könnte Frankreich aber auch bis 2014 Zeit bekommen, um das Haushaltsdefizit unter die Grenze von drei Prozent zu senken.
Für das Jahr 2012 liegt das Wirtschaftswachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone bei nur 0,2 Prozent. Ein stetiger Rückgang der Exportzahlen trübt den Ausblick zusätzlich. Positiv beurteilt der Internationale Währungsfonds allerdings das Vertrauen großer Investoren in die französische Wirtschaft. Wirtschaftsminister Pierre Moscovici bestätigte die Einschätzungen des Jahresberichtes. Durch Strukturreformen und Steuererleichterungen soll der negative Trend aber in den kommenden Jahren gestoppt werden.