Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)
Der japanische Präsident Shinzo Abe hat mit der Ankündigung einer neuen Geldpolitik weltweit für Aufsehen gesorgt. Auch andere Staaten könnten im kommenden Jahr für massive Positionskämpfe und starke Bewegungen auf dem Devisenmarkt sorgen. In Deutschland wächst die Sorge, dass europäische Staaten diesem Vorbild folgen mögen und der Ruf nach einem schwachen Euro lauter werde.
Besonders dramatisch ist die Entwicklung der Währungspolitik derzeit in Japan. Shinzo Abe hat bereits angekündigt, durch eine aktivere Wechselkurspolitik mit negativen Leitzinsen und dem Ankauf von Staatsanleihen die japanische Exportwirtschaft zu stützen. Durch eine gesicherte Zweidrittelmehrheit im Unterhaus besitzt die Regierung ausreichend Macht, um der Zentralbank zu drohen.
Ebenso deutlich beurteilt der britische Notenbankchef Mervyn King die Situation. Wie viele Fachleute rechnet er damit, dass es 2013 vermehrt zu aktiven Eingriffen in die Wechselkurse kommen werde. So sollen Exportzahlen und damit die exportabhängigen Branchen gestärkt werden. Experten kritisieren aber, dass auch bei der Europäischen Zentralbank, der Federal Reserve und der britischen Zentralbank solche entwertenden Maßnahmen ergriffen wurden.
Schon vor einigen Jahren fiel im Zusammenhang mit der Geldpolitik der Federal Reserve der Begriff „Währungskrieg“. Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff warnte bei einem Besuch im März vor einer Verschärfung der Probleme durch die Politik der Europäischen Zentralbank. In Europa wächst die Sorge davor, dass auch europäische Staaten zu einer künstlichen Entwertung des Euros greifen könnten, um so die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Nationen zu erhöhen.