Wie funktionieren Hebelprodukte?
Mit Optionsscheinen und Knock-Out-Zertifikaten können Anleger auf Aktien oder Indizes, Währungen oder Rohstoffen setzen – nur eben mit Hebeleffekt, der die Kursbewegungen des Basiswerts multipliziert. Je größer der Hebel, desto größer die Gewinnchancen und die Verlustrisiken
Optionsscheine: Mit Calls setzt man auf steigende und mit Puts auf fallende Kurse. Beispiel: Der Anleger erwirbt für 10 Euro einen Call und damit das Recht, eine bei 100 Euro notierende Aktie innerhalb der Laufzeit zu einem Preis von 110 Euro zu kaufen. Steigt der Aktienkurs nun auf 140 Euro, könnte der Call-Inhaber diese also um 30 Euro billiger erwerben. Konsequenz: Der Call ist nun bereits 30 Euro wert und würde einen Gewinn von 200 Prozent bringen, obwohl die Basisaktie nur um 40 Prozent gestiegen ist. Umgekehrt droht allerdings ein ebenso hohes Risiko bis hin zur Gefahr des Totalverlusts. Zu berücksichtigen ist zudem der Zeitwert. Springt der Kurs der Aktie nicht an, verliert der Call mit fortschreitender Laufzeit nämlich zunehmend an Wert – weil ja auch die Chance eines Kursanstiegs immer geringer wird. Die Logik funktioniert umgekehrt ebenso bei Puts.
Knock-out-Zertifikate (auch Turbos oder Mini-Futures): Sie bieten je nach Hebel ebenfalls überproportionale Gewinnchancen und Risiken. Hier spielt der Zeitwert jedoch eine geringere Rolle. Der große Risikofaktor ist stattdessen eine konkret festgelegte Schwelle, die zum Knock-Out führt. Calls verfallen, sobald der Kurs des Basiswerts unter diese Barriere fällt. Bei Puts sorgt das Überschreiten für den Verfall.