Die Flucht in Sachwerte in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist ein bekanntes Phänomen. Alte Münzen sind mittlerweile nicht mehr nur bei Sammlern beliebt, sondern gelten aufgrund steigender Preise auch als lukrative Geldanlage.
Sachwert-Boom lässt Preise ansteigen
Dass die Finanzkrise in Europa vielfach Vermögen schmelzen lässt, versetzt die Sammler alter Münzen überhaupt nicht in Panik. Im Gegenteil, wie Udo Gans, zweiter Vorsitzende des Verbandes der deutschen Münzenhändler (VDDM), weiß. „Der Münzhandel profitiert ganz klar von der Krise“, sagt der Fachmann gegenüber der Nachrichtenagentur „dapd“. Die Preise mancher historischer Geldstücke haben sich seit Beginn der Eurokrise verdoppelt bis verdreifacht. Und derartige Wertsteigerungen sind keine Seltenheit.
Griechenland: Antike gegen Euro
Vor allem alte Münzen aus dem antiken Griechenland sind begehrt und haben durchgängig Konjunktur. Anders sieht es mit Euro-Münzen aus Südeuropa oder anderen Krisenstaaten aus. Diese dürften nach Auffassung des VDDM-Vorsitzenden kaum an Wert gewinnen. Nicht einmal bei einem möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone rechnet Gans damit, dass griechische Euro-Stücke ernsthaft an Wert gewinnen. Von einem Sammeln solcher Münzen wie dem Euro rät Gans explizit ab. Denn im Euro-Raum wird aus der Perspektive von Münzkennern viel zu viel Geld geprägt, Gedenkmünzen eingeschlossen.
Geringer Wertverfall zu befürchten
Insgesamt scheuen Fachleute konkrete Prognosen, ob mit dem Sammeln von alten Münzen wirklich Erträge erzielt werden können. Allerdings sei der Werterhalt im Gegensatz zu anderen Sammlerstücken wie Antiquitäten oder gar Autos relativ hoch, das Verfallrisiko also nicht immens. Vor allem Geldstücke mit hohem Edelmetallanteil werden in Zeiten steigender Rohstoffpreise auch von vorsichtigen Sammlern geschätzt. Wie immer bei exotischen Geldanlagen ist ein gewisses Fachwissen unverzichtbare Grundlage, wenn in alte Münzen investiert werden soll.