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Bertelsmann-Stiftung: Ratingagentur „Incra“ nimmt Formen an

Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)

Die Bertelsmann-Stiftung treibt die Pläne für eine eigene Ratingagentur weiter voran. In Berlin wurde nun ein Testlauf präsentiert, bei dem die Bonität von fünf Staaten geprüft wurde. Bei dem alternativen Verfahren der „Incra“ (International Non-Profit Credit Rating Agency) schnitten europäische Krisenstaaten deutlich besser ab als in den Ratings der Konkurrenten Moody’s, Fitch oder Standard & Poor’s.

Im Gegensatz zu den Marktführern soll die Ratingagentur laut Aussage der Bertelsmann-Stiftung nicht gewinnorientiert arbeiten. Finanziert werde die Incra demnach ausschließlich über einen Fonds mit einem Gesamtvolumen von 400 Millionen Dollar. Durch die Ausschüttungen sollen dann laufenden Kosten getragen werden. Neben Regierungen und Unternehmen werden auch Stiftungen und Privatleute beteiligt. Die Ratingagentur selbst wird dann aber nur für Länder und international agierende Unternehmen Ratings erstellen.

Für die Länderanalyse der Incra haben die Experten ein Modell entwickelt, das neben klassischen makroökonomischen Faktoren auch zukünftige Entwicklungen berücksichtigt. In dem alternativen Rating belegt Italien nach Deutschland und Frankreich den dritten Platz aller europäischen Staaten. Für Frankreich teilen die Analysten aber die Einschätzung der Ratingagentur Moody’s und vergaben nur die zweitbeste Bonitätsnote. Grund dafür sei neben den wachsenden Schulden auch eine Konjunkturflaute. „Für Deutschland hat unsere Analyse gezeigt, dass es nach wie vor in Europa an der Spitze liegt, aber dass es sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen darf“, so Aart de Geus, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, im Gespräch mit der „Zeit“.


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