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Inventur der Bundesbank-Goldreserven gefordert

Frankfurt am Main,
Der Bundesrechnungshof hat die Bundesbank aufgefordert, ihre Goldbestände zu überprüfen. Da ein großer Teil davon im Ausland verwahrt wird, solle eine Inventur der angeblich 133 Milliarden Euro schweren Goldreserven erfolgen. Die Bundesbank lehnt die Vorstöße allerdings ab, eine Nachprüfung sei schlichtweg nicht möglich.

Wie der Bundesrechnungshof fordert, soll die Zentralbank ihre Experten in die USA, nach Großbritannien und Frankreich entsenden, um die dort gelagerten Goldreserven zu inventarisieren. In regelmäßigen Zeitabständen möge die Bundesbank künftig ihre Bestände kontrollieren. Dass das deutsche Goldvermögen überhaupt zum großen Teil im Ausland liegt, ist dem Kalten Krieg geschuldet: Zu nah am Ostblock sollten damals die Edelmetallbestände nicht liegen.

Allerdings wurden die Goldreserven der Bundesbank seit Bestehen noch nie einer Inventur unterzogen. Der Bundesrechnungshof kritisiert, dass sich die Zentralbank auf die schriftlichen Aussagen der verwahrenden Stellen verlasse. Angeblich belaufen sich die Reserven auf 3.396 Tonnen Gold im Wert von rund 133 Milliarden Euro – Stand 2011. Aufgrund des gestiegenen Goldpreises dürften der Wert nun zehn Milliarden Euro höher sein. In der Zentrale der Bundesbank in Frankfurt befindet sich nur knapp ein Drittel davon. 1500 Tonnen liegen in den USA, insgesamt 800 Tonnen sollen in Großbritannien und Frankreich verwahrt sein.

Die Bundesbank weist die Forderungen des Bundesrechnungshofes zurück. Eine Stichprobeninventur sei weder rechtlich notwendig noch durchführbar. Das Institut der Wirtschaftsprüfer bestätigt, dass in den ausländischen Verwahrstätten keine Möglichkeit zur Überprüfung der Bestände bestehe. Um den Kritikern dennoch entgegenzukommen, kündigte die Bundesbank an, wenigstens 50 Tonnen jährlich in den nächsten drei Jahren aus den USA nach Deutschland zu holen, um es hier zu inventarisieren.


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