DAX nur kurz von starkem US-Arbeitsmarkt beflügelt
Jochen Stanzl, 03. Februar 2017
Auf den ersten Blick waren die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA so ganz nach dem Geschmack der Investoren. 227.000 neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft sind ein deutliches Zeichen für einen weiterhin sehr robusten Arbeitsmarkt.
Gleichzeitig aber stiegen die US-Stundenlöhne mit 0,1 Prozent nicht in dem Maße, wie man es von einem Arbeitsmarkt, der auf die Vollbeschäftigung zustrebt, eigentlich erwarten würde. Das setzt die Federal Reserve zumindest aktuell noch nicht zu sehr unter Druck, die Zinsschraube schneller anzuziehen.
Wenn da nicht der neue US-Präsident Donald Trump wäre, der auf eine weitere Beschleunigung des Stellenwachstums in den USA drängt. In diesem Szenario würde dann auch ganz schnell Druck auf die Löhne ausgeübt werden mit dem Risiko anziehender Inflationsraten. Somit bleibt die Gefahr einer schnelleren Rückkehr der Fed zu einer normalen Geldpolitik auch nach diesen Zahlen bestehen.
Langfristig würden Aktien unter schneller steigenden Zinsen leiden. Der Deutsche Aktienindex reagierte deshalb nur kurz auf die guten Zahlen und konnte sich auch nicht im Schlepptau einer starken Wall Street weiter nach oben arbeiten. Steigende Zinsen bei gleichzeitig schwachem Wachstum in der Eurozone sind keine gute Kombination, die für ein Engagement in deutschen Aktien spricht.