CMC Markets Marktanalyse von Konstantin Oldenburger
Dienstag, 13.05.2014 – Update
Ukrainische Referenden, eine mögliche EZB-Zinssenkung und eine bärtige Frau die, den Eurovision-Contest gewinnt sorgen für eine gute Stimmung
Von Konstantin Oldenburger, Relationship Manager CMC Markets
Auch der S&P 500 schaffte im gestrigen Handel, was ihm der Dow Jones in den vergangen Tagen vorgemacht hatte und markierte einen neuen Höchststand. Die Themen bleiben allerdings die gleichen und so scheint sich der derzeitige Aufwärtstrend einfach fortzusetzten nach dem Motto „ the trend is your friend“. Einziger Strohhalm für die Bären ist der Volatilitätsindex VIX, welcher die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 über 30 Tage in Prozent angibt. Dieser notiert aktuell im Bereich seiner langjährigen Tiefpunkte bei 12,23%. Dies muss nicht zwangsläufig ein schlechtes Vorzeichen für die Märkte sein, über kurz oder lang könnte dies aber ein Kontraindikator sein und eine Korrektur an den Märkten einläuten.
Der Dax zeigt sich heute Morgen ebenfalls beflügelt durch die guten Vorgaben und setzt sich mit einem Plus von 0,3%* an die Spitze der europäischen Börsen. Getrieben u.a. durch starke Zahlen von Thyssen Krupp. Der Essener Stahlkonzern schaffte es zum ersten Mal seit sieben Quartalen wieder ein positives Nettoergebnis zu erzielen. Die Marktteilnehmer honorieren dies mit einem Aufschlag von 6,3%*.
Weiterhin im Fokus ist auch die EZB, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi vergangene Woche eine mögliche Zinssenkung seitens der EZB andeutete. Gestern sagte EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny, dass es mit einer Zinssenkung möglicherweise nicht getan sei, eine höhere Inflationsrate in der Euro-Zone zu erreichen und das Deflationsgespenst auszutreiben. Somit begibt sich die EZB, direkt oder indirekt, in das Lager der meisten Zentralbanken hinein, welche den eigenen Wechselkurs mit ihrer Politik beeinflussen will.
Es lassen sich für mich 2 mögliche Szenarien herleiten.
1) Geht der Wechselkurs (EURUSD) in Richtung 1,4000 und die Inflationszahlen am 3.Juni enttäuschen, so wird die EZB nicht mehr darum herum kommen die Zinsen zu senken bzw. weitere Mechanismen zur Stimulierung der Wirtschaft in Gang zu bringen.
2) Geht der Wechselkurs (EURUSD) in Richtung 1,3600, was derzeit die Erwartung der EZB-Inflationsprojektionen ist, und die Inflationszahlen am 3.Juni überraschen auf der Oberseite, dann wird ein Zinsschritt seitens der EZB eher unwahrscheinlich.
Man kann somit durchaus feststellen, dass letztendlich der Markt die Entscheidung über die Politik der EZB trifft und nicht wie von EZB-Präsident Mario Draghi angenommen er selbst bzw. der EZB-Rat. Es wird eine richtungsweisende Sitzung.
Gestern ist mir des Weiteren folgende Jobannonce der EZB aufgefallen.
EZB Job
Die EZB sucht, um das mal Umgangssprachlich zu erläutern bzw. zu übersetzen, einen „Gelddrucker“. Wer weiß, ob das nicht ein Hinweis auf die kommende Entscheidung ist. (Dies ist als kleiner Scherz gemeint.)
Vorbörslich handelt der Dow Jones und S&P 500 mit einem minimalen Aufschlag von 0,08% zum Vortagesschluss.
* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden
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