DAX schleicht sich ins lange Wochenende – Euro-Schwäche hilft nicht von Andreas Paciorek
Nachdem die erhofften Impulse nach dem Ifo-Geschäftsklimaindex ausblieben, richteten sich die Blicke umso stärker auf die Inflationszahlen aus den USA. Zwar fielen die US-Verbraucherpreise im April mit minus 0,2 Prozent so stark wie seit Oktober 2009 nicht mehr, die Kerninflation aber legte stärker zu als erwartet. Auch die Reallöhne stiegen im April erneut und so besteht trotz der jüngsten Serie enttäuschender Konjunkturdaten die Möglichkeit, dass im Laufe dieses Jahres der Druck auf die US-Notenbank steigt, an der Zinsschraube zu drehen.
Für die Anleger, die heute auf eine Bestätigung der Erwartung einer sehr späten Zinswende in den USA hoffen, war das ein Dämpfer. Allerdings steht noch eine Rede von Fed-Präsidentin Yellen aus und so verbleiben die Marktteilnehmer in Wartestellung. Dass der DAX nicht von der kräftigen Abwertung des Euro nach den US-Inflationszahlen profitieren konnten, hat sowohl mit dem anstehenden verlängerten Wochenende als auch der bleibenden Unsicherheit in der Griechenland-Frage zu tun.
Aus charttechnischer Sicht wären im DAX Anschlusskäufe nach dem Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal zu begrüßen gewesen. Mit dem fehlenden Drive ergibt sich nun wieder das Risiko eines Rücksetzers in den Bereich um 11.600 Zähler. Entsprechende Impulse vorausgesetzt ist kurzfristig ein Lauf in den charttechnisch signifikanten Bereich um 12.050 aber jederzeit vorstellbar.