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DAX – Deindustrialisierung Deutschlands?

von Dirk Friczewsky – 29. Juni 2023

Allein die Beschreibung „Deindustrialisierung Deutschlands“ klingt erschreckend – ist es aber auch. Dies machte am 28. Juni 2023 medial ordentlich die Runde. Dr. Christian Rusche ist der Verfasser eines „IW-Kurzberichts“ (IW = Institut der deutschen Wirtschaft). Der Bericht hat eine nicht zu ignorierende Datengrundlage, nämlich die Direktinvestitionen. Im Rahmen diese Analyse kommt der Wirtschaftsstandort Deutschland alles andere als gut weg. Deutschland hatte im Jahr 2022 den höchsten Nettokapitalabfluss zu beklagen – das Minus liegt bei rund 132 Milliarden US-Dollar. Bei allem Staunen und Ärger zugleich ist nicht der Abfluss zu beklagen, sondern darauf zu achten, wo denn die Mittel hinfließen und vor allem warum. Immerhin rund 60 Prozent des abgeflossenen Kapitals floss in die restlichen Volkswirtschaften der Eurozone. Ungeachtet der großen Abflüsse muss man auch hervorheben, dass die größten Investitionen in Deutschland aus den USA gefolgt von China kommen und dadurch auch die meisten Stellen geschaffen werden.

Bei aller Lesart eines Berichts muss man sich jedoch fragen, warum denn die Unternehmen sprichwörtlich gesagt „die Beine in die Hand nehmen“ – ihr Geld packen- und den Wirtschaftsstandort Deutschland eben nicht als ihren Hafen wählen oder ihm treu bleiben. Deutschland scheint demnach alles andere als attraktiv zu sein und hat wohl auch Industrie- und Wirtschaftsvertrauen eingebüßt. Das sollte jedem verantwortungsbewussten Politiker in der aktuellen Regierung bewusst werden, denn es ist nun einmal nicht die Regierung, die Politik, die Jobs schafft, sondern die Wirtschaft. Finden die Unternehmen in Deutschland keine Verlässlichkeit in Bezug auf Energie- und Versorgungssicherheit und auch Rechtssicherheit und vor allem auch nicht mehr genug Fachkräfte, dann wandern sie dahin ab, wo die Rahmenbedingungen stimmen. Den DAX wird diese Entwicklung auf längere Sicht möglicherweise noch kalt lassen, solange die Erträge weiterhin aufgrund von Konzernsitzen in Deutschland landen, die weltweit generiert werden, doch der allgemeinen Marktstimmung kann diese Entwicklung auch einen Schlag versetzen.

DAX – was sagt die Charttechnik?

Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild anhand des CFDs auf den DAX-Kassa-Index (Cash Index), also den „GER40“. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.

Ausgehend vom Rekordhoch des 16. Juni 2023 von 16.432,21 Punkten bis zum Verlaufstief des 23. Juni 2023 von 15.726,84 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 16.079,53 Punkten (0.50%), 16.162,76 Punkten (0.618%), 16.265,74 Punkten (0.764%) und 16.432,21 Punkten (1.00%) abzuleiten. Weiter zur Oberseite wären Kursziele der Bullen mit der Hilfe der Fibonacci-Projektionen abzumessen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 15.893,31 Punkten (0.236%) und 15.726,84 Punkten (0.00%) in Betracht. Weiter gen Süden wäre noch das Verlaufstief aus der jüngsten Charthistorie vom 31. Mai 2023 von 15.623,83 Punkten als ein mögliches Ziel der Bären heranzuziehen. Dem Chartbild wurden zudem die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Noch verlaufen die drei EMAs größtenteils seit vielen Wochen parallel zueinander. Von einem neuen „Golden Cross“ oder auch einem „Death Cross“ ist noch nichts ersichtlich.

Zur Unterseite könnte ein Test des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracements von 15.726,84 Punkten in den Fokus der Bären zu rücken sein (nochmaliger Test des letzten Zwischentiefs). Zur Oberseite wäre ein Test des Rekordhochs von 16.432,21 Punkten (1.00%) zumindest die Variante – noch ist es halbwegs mit zwei bis drei guten DAX-Tagen in Schlagdistanz. Die Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index (RSI) deutete zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 48 Punkten auf eine neutrale Marktverfassung hin.

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