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Deutsche Börse schließt First Quotation Board

Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)

Die Deutsche Börse wird am Freitag das First Quotation Board schließen. Das Marktsegment, in dem viele Unternehmen ohne Geschäftsmodell gelistet sind, hat sich zu einem Sammelbecken für Anlagebetrüger entwickelt. Diese lockten Anleger mit überzogenen Versprechungen in ihre Papiere und schlugen dann Kapital aus den resultierenden Kursgewinnen.

„Wir wollen mit der Schließung dieses Segments Schaden vom Börsenplatz Frankfurt abwenden“, sagte Alexander Höptner, Leiter des Primärmarktgeschäfts der Deutschen Börse, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir verlieren dadurch zwar in geringem Maße Handelsumsätze, dies dient jedoch letztlich dem Anlegerschutz und der Reputation des Finanzstandorts Frankfurt.“ Insgesamt sind rund 300 Unternehmen im First Quotation Board notiert.

Für die Zulassung dort braucht es nicht mehr als 750 Euro Gebühr und eine jährliche Listingabgabe von 2500 Euro. Das und die geringen Transparenzstandards hat eine Vielzahl von Unternehmen mit betrügerischen Geschäftspraktiken ausgenutzt. Mehrfach verschärfte die Deutsche Börse daraufhin die Regeln im First Quotation Board. Über einhundert Firmen hatten die Börse dadurch schon verlassen.

Was genau mit den 300 im First Quotation Board gelisteten Unternehmen passiert, ist noch nicht klar. Sie müssen die Wertpapierbörse entweder verlassen oder in ein Segment mit höheren Transparenzstandards wechseln. Diejenigen, die an der Frankfurter Börse notiert bleiben möchten, können in das Second Quotation Board wechseln, in dem mehr als 10.000 Aktien, meist aus dem Ausland, notiert sind. Hierfür müssen die Unternehmen eine dauerhafte Notierung an einer anderen, regulierten Börse nachweisen.


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