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Deutsche Unternehmen sparen an Investitionen

Frankfurt am Main,

Firmen in Deutschland schieben ihre Investitionen auf. Vor allem die Staatsschuldenkrise im Euroraum hat viele Unternehmen so verunsichert, dass diese nun trotz voller Auftragsbücher vielfach geplante Ausgaben zurückhalten. Für die Wirtschaft ist das ein deutliches Warnsignal, allerdings lassen die Prognosen für 2013 ein wenig Optimismus zu.

Nicht zuletzt in den vierteljährlichen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt schlägt sich die verbreitete unternehmerische Vorsicht nieder. Um mehr als zwei Prozent sanken die Investitionen deutscher Firmen für Ausrüstung im dritten Quartal 2012 gegenüber dem vorherigen Vierteljahr. Damit gibt es seit dem Sommer 2011 keinen Anstieg der Investitionen mehr. Seit dieser Zeit ist die Schuldenkrise im Euro-Raum besonders gravierend.

Doch nicht allein die Lage in Europa sei für die Zurückhaltung deutscher Firmen verantwortlich, so David Milleker, Chefökonom von Union Investment, im Gespräch mit der „Financial Times Deutschland“: „Der andere, vielleicht sogar gravierendere Punkt ist die Verlangsamung des Wachstumstempos weltweit.“ Vielfach werden geplante Ausgaben nicht bloß verschoben, sondern fallen komplett aus. Sinkende Nachfrage aus dem Ausland führt zu schlechterer Auslastung der deutschen Industrie, die wegen des Investitionsstopps wiederum den Binnenmarkt strapaziert.

Hoffnungen, dass es 2013 schnell zu einer Besserung käme, erteilt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine Absage. Der Wirtschaftsausblick für Deutschland sieht für das erste Quartal des kommenden Jahres immer noch negativ aus. Im Anschluss könnte es allerdings zu einer Entspannung der Situation kommen. Schließlich werden etliche Unternehmen ihre aufgeschobenen Investitionen nachholen und auch ohne bessere Auftragslage für die Instandhaltung sorgen müssen.


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