Nachdem vor rund zehn Jahren die sogenannten BRIC-Staaten als die großen „Emerging Markets“ angepriesen wurden, kommt nun die MIST-Stragie: Mexiko, Indonesien, Südkorea, Türkei. Sie gelten als die Märkte der Zukunft, Schwellenländer mit großen Wachstumsraten und politisch relativ stabil. Lohnt sich eine Investition in diesen Staaten?
Nicht alle Länder sind gleich entwickelt
Experten scheinen dieses Mal misstrauischer zu sein. Dass sich die rasante Entwicklung der BRIC noch mal wiederholt, ist unwahrscheinlich. Nicht alle Staaten der MIST-Strategie verfügen über ein gleich hohes Wachstumspotenzial, sagt Thomas Gerhardt, Leiter Schwellenländer bei Edmond de Rothschild Asset Management. So seien die Bedingungen in Südkorea eher mit denen eines westlichen Industrielandes zu vergleichen. Das Land ist hoch entwickelt und sein Finanzmarkt relativ stabil – die Wachstumsraten aber geringer als bei den übrigen drei.
Mexiko: „Safe heaven“ für europäische Anleger
Der mexikanische Leitindex IPC hat sich seit 2009 mehr als verdoppelt und gehört zu den beliebtesten Schwellenländern für europäische Investoren. Das makroökonomische Fundament des Landes ist gut, allerdings hängt dessen Entwicklung stark von der der USA ab und Papiere sind nicht ganz günstig. Vor allem der Kauf von Konsum-, Infrastruktur- und Bergbau-Papieren wird empfohlen.
MIST-Strategie: Starkes Wachstum, mehr Volatilität
So bleiben noch die Türkei und Indonesien. Letzteres ist schon wegen seiner schieren Größe interessant. Mit seiner jungen Bevölkerung und der großen Binnennachfrage hat sich der Inselstaat in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Fitch und Moody’s stuften Indonesien erst kürzlich als „solides Investments“ ein, der Leitindex IDX hat sich seit 2009 verdreifacht. Indonesien gilt als das Schwellenland der Zukunft. Ähnlich die Türkei: Wirtschaft und Finanzmarkt am Bosporus boomen, allerdings ist die türkische Wirtschaft stark von ausländischen Investitionen abhängig – und die kommen größtenteils aus dem krisengeschüttelten Europa.
Für die Türkei gilt, wie generell für die meisten Schwellenländer der MIST-Strategie: Anleger müssen hier aufgrund der geringen Marktkapitalisierung mit einer höheren Volatilität rechnen. Wer in türkische Aktien investieren möchte, wird unter anderem bei der DWS, HSBC oder BNP Paribas fündig.