Skip to main content

Die Zeit der Aktienrückkäufe ist angebrochen

Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de) 09.10.2012 Nicht nur bei der Technologie ist Apple ein Trendsetter: Der Konzern hat Aktienrückkäufe im Wert von zehn Milliarden US-Dollar angekündigt. Experten vermuten, dass schon bald zahlreiche Unternehmen folgen werden, darunter auch einige deutsche.

Aktienrückkäufe bieten sich besonders dann an, wenn die Firmenkasse sehr gut gefüllt, die Erhöhung von Dividenden oder die Übernahme eines Konkurrenten jedoch keine Möglichkeit ist. Da der Erwerb eigener Anteile in der Regel zu einem Kursanstieg führt, ist er auch in Zeiten schwächelnder Aktien ein beliebtes Mittel. Die zurückgekauften Wertpapiere können dann beispielsweise an die Mitarbeiter abgetreten oder gar vernichtet werden. Letzteres führt zu einem höheren Gewinn pro Aktie und macht sie auf diese Weise für Anleger interessanter.

Bisher waren die deutschen Unternehmen in Sachen Aktienrückkäufe eher zurückhaltend. Lediglich Siemens hat bereits im großen Stil in eigene Firmenanteile investiert und ist dabei einem weiteren Trend gefolgt: Der Elektronikkonzern nutzte für den Aufkauf trotz vorhandener Barreserven Kredite, um von den derzeit günstigen Konditionen auf dem Kreditmarkt zu profitieren. Dass andere deutsche Unternehmen bald nachziehen könnten, ist auch jahreszeitbedingt wahrscheinlich. Denn wie eine Studie der Deutschen Bank ergeben hat, war der Oktober in den vergangenen 15 Jahren der beliebteste Monat, um Aktienrückkäufe anzukündigen.

Eine Allzweckwaffe sind Aktienrückkäufe jedoch nicht. Entscheidend ist vor allem der richtige Zeitpunkt, schlimmstenfalls kann es sonst zu Liquiditätsengpässen kommen. „Werden in Krisenzeiten plötzlich die über Aktienrückkäufe ausgeschütteten Barmittel wieder benötigt, kann es schnell eng werden für so ein Unternehmen“, warnt Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.


Über den Autor


Ähnliche Beiträge