Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)
Die Führung des Energieriesen E.ON blickt pessimistisch in die Zukunft. Der größte Versorger Deutschlands teilte am Montag mit, dass der bisherige Ausblick auf 2013 trotz guter Zahlen nicht eingehalten werden könne. Zudem stellte der Konzern seine Dividenden des kommenden Jahres in Frage. Grund für die negativen Prognosen sind neben den Auswirkungen der Energiewende die fallenden Großhandelspreise für Strom.
Obwohl die ersten drei Quartale des laufenden Jahres für E.ON Zuwächse brachten, geht die Spitze des Konzerns vor allem im Stromerzeugungsgeschäft von „immensen Belastungen“ in den nächsten Jahren aus, wie Vorstandschef Johannes Teyssen mitteilte. Bislang profitierte das Unternehmen noch von günstigen Einkaufspreisen für Gas und dem Wegfall von Einmalbelastungen im Zuge der Energiewende.
Um 35 Prozent stieg im vergangenen Dreivierteljahr E.ONs Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) und lag damit bei 8,817 Milliarden Euro. Davon zeigten sich sogar Analysten überrascht, die lediglich ein EBITDA in Höhe von 8,474 Milliarden Euro erwartet hatten. Für 2012 will E.ON seine Erwartungen deshalb auch nicht nach unten korrigieren und geht weiterhin von einem Jahres-EBITDA zwischen 10,4 und elf Milliarden Euro aus.
Wie seine Konkurrenten Vattenfall und EnBW leidet E.ON unter dem Großhandelspreis für Strom, der mittlerweile auf ein Zweijahrestief gefallen ist. Insbesondere in Südeuropa sank im Zuge der Wirtschaftskrise die Nachfrage. Außerdem haben viele Kraftwerke Überkapazitäten. Verbraucher hingegen profitieren kaum davon, da Steuern und Abgaben die Preissenkungen ausgleichen.
E.ON sieht sich gezwungen, das bisher angepeilte EBITDA in Höhe von 11,6 bis 12,3 Milliarden Euro für 2013 mit einem Fragezeichen zu versehen. Auch die Dividende von mindestens 1,10 Euro pro Aktie hält Vorstandschef Teyssen für nicht mehr realistisch. Die Voraussage für das Jahr 2015 wird ebenfalls einer Neubewertung unterzogen.
