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EURUSD – US-Arbeitsmarktdaten schwächer?

Dirk Friczewsky

 

Die Zinsen, die Zinsen, die Zinsen – alles dreht sich um die Zinsen und natürlich um die Zinsentwicklung, Zinsperspektive. Über all dem steht die Hüterin des US-Dollars – die Federal Reserve. Mit einem Blick auf die jüngsten Terminmarktdaten für die FOMC-Sitzung am 01. November 2023 registriert man eine Wahrscheinlichkeit von über 78 Prozent für eine weitere Zinspause. Es würde demnach bei einem Zinsband von 5,25 bis 5,50 Prozent bleiben. Für die Sitzung am 13. Dezember 2023 sieht das Bild aber noch nicht ganz so überzeugend aus, denn immerhin 37,5 Prozent Wahrscheinlichkeit besteht für eine weitere Zinsanhebung.

 

ADP-Bericht enttäuscht

 

Die Federal Reserve macht es wie die EZB und erklärt auf diesem mittlerweile hohen Zinsniveau datenbasiert agieren zu wollen. Der Zinserhöhungs-Autopilot der letzten Quartale ist schon längst ausgeschaltet. Nun wird das Augenmerk hauptsächlich auf die Entwicklungen am US-Arbeitsmarkt gelegt. Wird die US-Notenbank noch mit einem weiteren Zinsschritt zur Oberseite reagieren müssen? Nun, die gestrig publizierten Arbeitsmarktdaten zeigten sich bereits sichtlich schwächer. Der von „ADP“ (Automatic Data Processing Incorporated) am gestrigen Mittwoch publizierte Arbeitsmarktbericht für den Berichtsmonat September wies bereits erste Indizien für Schwäche auf. Dem Bericht zufolge wurden im Monat September von der US-Privatwirtschaft 89.000 Stellen geschaffen. Das Problem: Der Marktkonsens ging von einem Plus von +153.000 Stellen aus nach +177.000 Stellen im August. Die Markterwartung wurde damit recht deutlich enttäuscht. ADP selbst berichtete in Bezug auf den September 2023 von einem Monat, der das langsamste Stellenwachstum seit dem Januar 2021 aufwies. Im Rahmen der ADP-Presseerklärung sprach ADP-hief Economist Nela Richardson von einem steileren Abbau von Stellen im Monat September und zusätzlich von stetig abnehmenden in Löhnen auf Sicht der letzten 12 Monate. Letzteres dürfte die Fed ausbremsen helfen, denn Druck von Seiten der Lohninflation ließe sich nicht mehr als Grund für Zinsanhebungen heranziehen.

 

NFP voraus – Arbeitsmarktdaten des BLS im Fokus

 

Am Freitag, den 06. Oktober 2023 um 14:30 Uhr ist es mal wieder soweit – die US-Arbeitsmarktdaten für den Berichtsmonat September stehen an. Sie werden vom „BLS“ (Bureau of Labor Statistics) veröffentlicht (dem US-Arbeitsministerium zuzuordnen). Die so viel beachteten „Nonfarm Payrolls“ (neugeschaffene Stellen ex-Agrar) dürften dem Marktkonsens mit 170.000 Stellen ausgewiesen werden, nachdem im August 187.000 Stellen publiziert wurden. Die befragten Volkswirte, Experten, Analysten wiesen eine Prognosespanne von 90.000 bis 256.000 Stellen auf. Sollte man hier eher am unteren Ende der Prognosespanne landen, könnte dies für eine weitere Euro-Erholung sprechen, da wohl eher mit keinen weiteren Zinserhöhungen zu rechnen sei. Die Arbeitslosenrate könnte mit 3,7 Prozent veröffentlicht werden, was einem leichten Rückgang von 3,8 Prozent entspräche (die Prognosespanne ist mit 3,4 bis 3,9 Prozent aber auch hier recht weit). Die „NFP-Daten“ am Freitag könnten ein „make or break“ für die Fed sein, inwieweit diese den Zinsgipfel zementiert. Heute wird man zudem noch auf die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe (Wochenbasis) schauen. Diese Daten stehen um 14:30 Uhr an.

 

EUR/USD – der Blick in den Chart

 

Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschartbild. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

 

Der Kursverlauf vom Zwischentief des 31. Mai 2023 von 1,06344 bis zum Zwischenhoch vom 18. Juli 2023 von 1,12752 wäre zu nutzen, um die nächsten Widerstände bei den Marken von 1,06344 (1.00%), 1,07856 (0.764%), 1,08792 (0.618%) und 1,09548 (0.50%) ermitteln zu können. Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 1,04832 (1.236%), 1,03896 (1.382%) und 1,02384 (1.618%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Rücklauf bis zum Kurszielbereich bei der 0.764prozentigen Fibonacci-Marke von 1,07856 zu suchen – in diesem Bereich könnte der Zielbereich der Bullen auch zwischen den beiden EMAs EMA100 und EMA200 zu verorten sein, die sich zum Zeitpunkt dieser Analyse im Dunstkries der 0.764prozentigen Fibo-Marke bewegten. Zur Unterseite wäre ein Test der 1.618prozentigen Fibonacci-Projektion bei 1,02384 möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 34,65 Punkten noch im neutralen Bereich.

 

 

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