Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de) 05.10.2012 Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) ist gefallen: Im Zuge seines 14-täglichen Treffens hat der EZB-Rat beschlossen, den Leitzins auf einem Niveau von 0,75 Prozent zu halten. Zwar handelt es sich dabei bereits um den tiefsten Stand seit Einführung des Euros. Dennoch hatten Beobachter im Vorfeld eine weitere Absenkung auf 0,5 Prozent für möglich gehalten, da sich der Euro-Raum weiterhin in der Rezession befindet.
Laut EZB-Chef Mario Draghi fiel die Entscheidung, den Leitzins vorerst stabil zu halten, jedoch einstimmig. Eine weitere Absenkung sei bei dem gestrigen Treffen in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana nicht einmal diskutiert worden. Ohnehin ist deren Effekt umstritten: Die EZB selbst hatte beklagt, dass ihre Zinspolitik nicht im ganzen Euro-Raum wie gewünscht ankomme. Neben dem Leitzins bleiben der Spitzenrefinanzierungszins mit 1,5 Prozent und der Einlagensatz mit 0 Prozent ebenfalls stabil.
Auch die Inflation war ein wichtiges Thema des EZB-Rats. Draghi zeigt sich besorgt und verspricht, dass die Europäische Zentralbank die Entwicklung von Preisen, Kosten und Löhnen genau verfolgen werde. Angesichts des aktuellen Inflationsanstiegs versucht der Italiener jedoch zu beruhigen. Dieser sei vorübergehender Natur und dürfte nicht zu einem Zweitrundeneffekt führen. Schließlich bekräftigte die EZB auch ihr Vorhaben, im Notfall Staatsanleihen von Krisenländern wie Italien und Spanien aufzukaufen. Für diese Hilfe werden die Staaten jedoch bislang nicht weiter definierte