Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de) 08.10.2012 Nachdem Facebook monatelang Kritik für seinen schlechten Aktienkurs einstecken musste, scheint der Kurseinbruch nun seine positive Seite für den Konzern zu offenbaren. So hatten Experten dem Internetunternehmen temporäre Kapitalengpässe vorausgesagt, die dank der schwächelnden Aktien aber deutlich milder ausfallen dürften. Hintergrund: Facebook hatte seinen Mitarbeitern zugesagt, alle anfallenden Steuern zu übernehmen, wenn diese ihre Unternehmensanteile verkaufen. Aufgrund des schlechten Aktienkurses fallen die Steuern jedoch viel geringer aus als zuvor angenommen.

Die Facebook-Angestellten, die im Laufe der Zeit etwa 427 Millionen Anlageoptionen erhalten haben, dürfen die im Mai ausgegebenen Aktien frühestens ab November wieder verkaufen. In welchem Rahmen sich die Ausgaben und Einsparungen für das Unternehmen dann bewegen, lässt sich nur schätzen. Alle Einnahmen der Mitarbeiter werden den US-amerikanischen Bedingungen gemäß mit 45 Prozent versteuert. Um für die Abgaben aufkommen zu können, hatte Facebook zunächst  fünf Milliarden US-Dollar veranschlagt, drei Milliarden sollten per Kredit finanziert werden. Seit Mai ist der Aktienkurs der Facebook-Anteile jedoch von 38 auf zuletzt 20,91 US-Dollar gefallen. Entsprechend weniger muss auch der Konzern für die anfallenden Steuern zahlen.

Offen bleibt, wie viele Mitarbeiter sich für den Verkauf ihrer Unternehmensanteile entscheiden. Den bislang enttäuschenden Aktienkursverlauf führen Experten hauptsächlich darauf zurück, dass es Facebook an einer klar erkennbaren Strategie für Tablets und Smartphones fehle und es zudem zu wenig Kapital aus seiner Beliebtheit schlage. Das Festhalten an den Aktien könnte sich jedoch lohnen, falls die Pläne von Facebook-Chef Mark Zuckerberg aufgehen. Er will nicht auf Maßnahmen zur kurzfristigen Wertsteigerung setzen, sondern dem Aktienkurs mit einem Fokus auf mobile Geräte Auftrieb verleihen.