Frankfurt am Main,
Der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius will sich von seiner angeschlagenen Tochterfirma Fresenius Biotech trennen. Künftig wolle man den Mutterkonzern mit nur noch vier Unternehmensbereichen weiterführen, heißt es in einer Meldung der Nachrichtenagentur „Reuters“. Auch der Dialysespezialist Fresenius Medical Care sorgt durch eine drohende Sammelklage nicht für einen Lichtblick. Er soll unzureichend über Nebenwirkungen bei Dialyselösungen informiert haben.
Offiziellen Angaben zufolge verhandelt der Konzern derzeit mit mehreren Interessenten über einen Verkauf des Biotechnologiekonzerns Fresenius Biotech. Der Umsatz der defizitären Tochterfirma lag in den ersten drei Quartalen des Jahres bei nur 26 Millionen Euro. Mit einem operativen Gesamtverlust von 25 Millionen in diesem Jahr konnten sich die Erwartungen nicht erfüllen. Einzig das Immunsuppressivum ATG-Fresenius S erwies sich als profitabel.
Neben einem Verkauf der gesamten Biotech-Sparte kommt für Fresenius auch eine Teilschließung in Betracht. So könnte das Immunsuppressivum weiterhin in eigener Verantwortung entwickelt und vertrieben werden. ATG-Fresenius S machte 22,5 Millionen Euro des Jahresumsatzes aus. Auf keinen Fall weitergeführen werde der Konzern den Antikörper Removab, heißt es in der Meldung. Lediglich 3,3 Millionen Euro wurden hiermit eingenommen.
Zudem sorgt das Blutwäscheunternehmen Fresenius Medical Care für Negativschlagzeilen. In den USA könnte in nächster Zeit eine Sammelklage gegen den Konzern eröffnet werden. Klagegegenstand sind die Etiketten der Lösungen GranuFlo und NaturaLyte, die den Vorwürfen von Dialysepatienten zufolge unzureichend über Nebenwirkungen aufklären. Der Vorstandsvorsitzende Ben Lipps geht davon aus, dass die Klage unbegründet ist. Die beiden Dialyselösungen seien seit vielen Jahren zugelassen und sicher. Lipps kündigte darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit mit den US-Behörden an.