Märkte verarbeiten US-Notenbanksitzung – DAX am Ende wieder im Plus
Jens Klatt, 30. Oktober 2014
Nachdem die US-Notenbank gestern Abend wie erwartet das Ende ihres Anleihekaufprogramms QE3 verkündet hat, geriet der Deutsche Aktienmarkt bis zum Mittag gewaltig unter Druck. Mit einer dann aber steigenden Wall Street holte der DAX seine Verluste wieder auf und notiert kurz vor Handelsschluss wieder im Plus. Diese Nervosität könnte nach der Wende in der US-Geldpolitik noch weiter anhalten.
In den kommenden Monaten werden die Marktteilnehmer genauer hinschauen müssen, wie bestimmte Wirtschaftsveröffentlichungen zu interpretieren sind. Beginnen kann man damit bereits heute. So ist die US-Wirtschaft im dritten Quartal um 3,5 Prozent gewachsen und der Vier-Wochen-Durchschnitt für die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist auf den niedrigsten Stand seit 40 Jahren gefallen.
Was aber auf den ersten Blick imposant ausschaut, illustriert auch gut einen der Gründe, warum es am Aktienmarkt jetzt eher weiter abwärts gehen wird. So sind die Daten zum US-BIP nur auf den ersten Blick positiv, weil die US-Staatsausgaben im dritten Quartal das höchste Maß seit 2009 annahmen. Im gleichen Zeitraum ist der Konsum der US-Bürger, das Rückgrat der US-Wirtschaft, deutlich zurückgegangen.
Festhalten lässt sich somit, dass die Aktienmärkte nach Auslaufen des Quantitative Easing in den USA in der Realität angekommen sind. Nachdem sie sich im Zuge immer neuer Geldgeschenke von dieser Realität lösten und ein Allzeithoch nach dem nächsten markierten, könnte es hiermit vorerst vorbei sein. Früher oder später drohen zumindest in den USA Zinsanhebungen. Für den DAX besteht im November die Gefahr eines erneuten Tests der Jahrestiefs um 8.350 Punkte.