Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de) 01.10.2012 Für Oktober 2012 wird der Börsenstart der Deutschland-Tochter des spanischen Telekommunikationsunternehmens Telefónica erwartet. In dem Debüt von Telefónica Germany sehen Banker einen Wegweiser für den deutschen Aktienmarkt, dem in den letzten Jahren ein „Eisbrecher“ mit Vorbildfunktion fehlte. Wenn das Unternehmen, das in erster Linie für seine Marke O2 bekannt ist, Erfolg an der Börse hat, dürfte die Signalwirkung für Nachahmer groß sein.
Der für Mitte bis Ende des Monats geplante Börsenstart von Telefónica Germany steht dementsprechend unter einer genauen Beobachtung der Banken. Schließlich ist der spanische Mutterkonzern hoch verschuldet. Die Rückstände des weltweit operierenden Unternehmens belaufen sich auf mehr als 58 Milliarden Euro.
Nicht zuletzt aus diesem Grunde drängt die Deutschland-Tochter an die Börse. Rund 20 Prozent von Telefónica Germany sollen unter der Ägide von JP Morgan und UBS an den Markt gebracht werden, wofür etwa 1,5 Milliarden Euro veranschlagt sind. Damit wäre der Börsenstart der größte seit fünf Jahren, als der Antriebshersteller Tognum mit knapp zwei Milliarden Euro sein Debüt gab.
Aufgrund der Gesamtlage hat sich das Management von Telefónica Germany gewiss nicht den schlechtesten Zeitpunkt für diesen wichtigen Schritt ausgesucht. Durch den steigenden DAX ist die Stimmung an den Handelsplätzen gut, ein hoher Anlagedruck auf dem Markt schafft ebenfalls ansprechende Voraussetzungen.
Investoren warten womöglich nur auf einen solchen „Eisbrecher“, der zögerlicheren Unternehmen Mut zum Börsengang macht. Läuft das Debüt von Telefónica Germany gut, könnte es nach Expertenmeinung noch bis zu fünf ähnliche Unternehmungen in diesem Jahr geben.
