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Gold – ab wann kracht es eigentlich richtig? 

von Dirk Friczewsky – 02. August 2023

Die Goldbullen trieben ihr liebstes Handelsgut in den letzten Jahren immer wieder mal in den roten Bereich und produzierten eine dramatisch überkaufte Lage, doch derzeit bringen die hohen Opportunitätskosten, die seit März 2022 dramatisch angehobenen Zinsen in den USA und in anderen Ländern und Währungsräumen so manchen Goldbullen wohl an den Rand der Resignation. Die Welt scheint nicht zur Ruhe zu kommen. In so vielen Regionen der Welt gibt es Krisen, Konflikte (einen hat Europa mit dem Russland-Ukraine-Krieg direkt vor der Haustür) und volkswirtschaftliche deutlich grenzwertige Schuldensituationen (siehe auch die Schuldentürme der USA). Da fragt sich bestimmt nicht nur der ein oder andere Goldbulle, warum das Edelmetall wieder unter die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze abgetaucht ist. 

Ratingagentur Fitch verpasst den USA eine Herabstufung

Die neben S&P und Moody´s bekannte US-Ratingagentur Fitch hat den USA zum Monatsbeginn ein „Downgrade“ verpasst. Man senkt den Daumen in Bezug auf die Bonitätseinstufung – nach dem „Triple-A-Status“ (AAA) weisen die USA nunmehr das Rating „AA+“ auf. Der Ausblick bleibt weiter auf „stabil“. Fitch begründet die Herabstufung mit einem regelrechen Katalog, darunter ist vor allem die Fiskalpolitik der USA als „Malus“ einzusortieren. Fitch geht auf Sicht der nächsten drei Jahre aufgrund der immens hohen Verschuldung von Problemen in der US-Fiskalpolitik aus. Auch die stetigen Eskapaden mit dem Schuldenlimit in den letzten Jahren floss noch mit in die Beurteilung ein. Die Art und Weise, wie die US-Politik seit längerer Zeit mit der US-Schuldenproblematik umgeht, floss ebenso negativ mit in die Beurteilung ein. Der Stil innerhalb der US-Fiskalpolitik zerstört nach der Ansicht von Fitch Vertrauen. Die Verschuldung der USA in Relation zur Wirtschaftskraft dürfte bis zum Jahr 2025 auf über 118 Prozent ansteigen. Obendrein geht Fitch von einer Rezession in den USA ab dem vierten Quartal 2023 aus.

Gerade in Bezug auf Gold könnte der nächste Bullenlauf eigentlich in den Startlöchern stehen. Es gibt zudem viele Investmentbanken, die Gold auf Sicht der nächsten 6-18 Monate auf deutlich über 2.000 US-Dollar je Feinunze sehen. Die UBS zum Beispiel sieht den Preis für das „edle Metall“ bis zum Ende des Jahres 2024 bei 2.200 US-Dollar.

Gold – der Blick in den Chart

Die vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite näher ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ können die möglicherweise relevanten Fibonacci-Retracements erzeugt werden. Diese Fibonacci-Retracements können dann für die Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

Einmal mehr wäre auf den Kursverlauf vom Rekordhoch des 04. Mai 2022 von 2.078,54 US-Dollar bis zum Zwischentief des 29. Juni 2023 von 1.892,84 US-Dollar zu blicken, um die nächsten Widerstände abzuleiten. Diese Widerstände fänden sich bei den Marken von 1.963,78 US-Dollar (0.382%), 1.985,69 US-Dollar (0.50%), 2.007,60 US-Dollar (0.618%), 2.034,71 US-Dollar (0.764%) und 2.078,54 US-Dollar (1.00%). Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 1.936,27 US-Dollar (0.236%) und 1.892,84 US-Dollar (1.00%) in Betracht. Weiter gen Süden wäre noch eine Unterstützung bei 1.804,57 US-Dollar zu ermitteln (Zwischentief vom 28. Februar 2023). Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs hinzugefügt (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe). Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich beim 1.00prozentigen Fibonacci-Retracement (also beim Rekordhoch) von 2.078,54 US-Dollar möglich. Zur Unterseite wäre ein Kurszielbereich beim 0.00prozentigen Fibonacci-Retracement von 1.892,84 US-Dollar abzuleiten. Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index (RSI) notierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 49,27 Punkten noch im neutralen Bereich.

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