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Gold – Aufwärtskorrektur oder Startschuss für mehr?

Dirk Friczewsky

 

Der Preis für eine Feinunze Gold konnte sich seit dem Beginn der neuen Handelswoche um beinahe 70 US-Dollar gen Norden bewegen. Diese Bewegung passt von der Nachrichtenlage exakt in das Zeitfenster mit dem Krieg in Israel gegen die Hamas. Rein von der Saisonalität wäre auf eine tendenzielle Stärke von Gold zu sprechen, die sich unter anderem auch im letzten Jahr seit dem Oktober/November abzeichnete und bis April/Mai hielt. Deckungsgleich wäre auf einen Chart von EUR/USD oder gar auf den Verlauf des US-Dollar-Index zu blicken. Die negative Korrelation zum S-Dollar ist und bleibt bezeichnend. Schwächelt der US-Dollar gegenüber dem Euro, kommt es zu ansteigenden Goldnotierungen und vice versa. Das kann man ebenso am Kursverlauf des US-Dollar-Index ablesen (der Euro hat im US-Dollar-Index ohnehin weit mehr als die Hälfte Gewichtung).

 

In den letzten Monaten kommen aber auch noch weitere fundamentale Fakten hinzu. Zwar ist die Finanzlage in den USA (im November droht der nächste Shutdown, wenn man die Haushaltslage nicht klärt oder eine weitere Brückenfinanzierung aushandelt) nicht wirklich neu, doch in diesem Jahr kommen zusätzliche geopolitische Risiken hinzu. Da wäre neben dem entflammten Israelkrieg gegen die Hamas weiterhin der Krieg in der Ukraine und auch die weiteren Spannungen mit China zu nennen (der Casus Taiwan schwebt wie ein Damoklesschwert über der gesamten asiatisch-pazifischen Region).

 

Parallel dazu lassen sich weitere News finden, die zumindest ansatzweise den zuletzt immer weiter abschmelzenden Goldpreis erklären. Die Experten des „World Gold Council“ wiesen in ihren aktuellen Bericht zum Ende des dritten Quartals 2023 darauf hin, dass seit dem Beginn des Jahres insgesamt globale Mittelabflüsse aus mit Gold gedeckten ETFs in Höhe von 11 Milliarden US-Dollar zu registrieren waren. Die Gesamtholding in diesen Produkten fiel global um rund 189 Tonnen Gold. Zum Quartalsenden QIII/2023 waren 3.282 Tonnen in mit Gold gedeckten Anlageprodukten gebunden.

 

Eines darf man heute auch nicht vergessen. Die US-Verbraucherpreise für den Monat September stehen um 14:30 Uhr zur Veröffentlichung an. Am Mittwoch zeigten die US-Erzeugerpreise bereits Auffälligkeiten – sie steigen stärker als erwartet an. Gut möglich, dass die Inflation in den USA nochmals auf dem aufsteigenden Ast ist. Die zuletzt publizierten US-Inflationserwartungen wiesen ebenfalls auf eine leichte Steigerung der US-Verbraucherpreise hin. In diesem Marktumfeld könnte Gold vorerst weiter profitieren.

 

Gold – der Blick in den Chart

 

Die vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite näher ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ können die möglicherweise relevanten Fibonacci-Retracements erzeugt werden. Diese Fibonacci-Retracements können dann für die Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

 

Ausgehend vom Rekordhoch des 04. Mai 2023 von 2.070,35 US-Dollar bis zum Verlaufstief des 06. Oktober 2023 von 1.810,29 US-Dollar, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 1.873,60 US-Dollar (0.236%), 1.912,76 US-Dollar (0.382%), 1.944,42 US-Dollar (0.500%) und 1.976,07 US-Dollar (0.618%) auszumachen. Die nächste logische Unterstützung käme bei der Marke von 1.810,29 US-Dollar (0.00%) in Betracht. Außerdem wäre auf die weiteren im Chart möglicherweise relevanten Marken zur Unterseite von 1.804,57 US-Dollar (Verlaufstief vom 28. Februar 2023), von 1.718,96 US-Dollar (Verlaufstief vom 23. November 2022) und 1.614,67 US-Dollar (Verlaufstief vom 28. September 2022) als weitere Unterstützungsbereiche zu achten. Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich beim 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement von 1.976,07 US-Dollar möglich. Zur Unterseite könnte ein Kurszielbereich beim letzten Zwischentief von 1.810,29 US-Dollar in Kombination mit dem Verlaufstief vom 28. Februar 2023 von 1.804,57 US-Dollar heranzuziehen sein. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs hinzugefügt (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe). Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären).Der Relative-Strength-Index (RSI) notierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 49,90 Punkten noch im neutralen Bereich.

 

 

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