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Inselstreit mit China lähmt japanische Autoindustrie

Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)

Der erste Tag der neuen Woche brachte wenig Bewegung an der Tokioter Börse. Einer der Gründe: Infolge des Streits zwischen China und Japan um eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer leidet der Absatz der japanischen Autoindustrie. Honda, einer der größten Fahrzeugbauer des Landes, senkte seine Gewinnaussichten für das bis März laufende Geschäftsjahr um rund 20 Prozent.

China und Japan sind sich nach wie vor nicht über die Besitzverhältnisse bezüglich der unbewohnten Senkaku-Inseln einig. Auf die daraus entstandene diplomatische Krise führt Honda seinen drastischen Absatzeinbruch zurück. Seit Mitte September boykottiert China die Einfuhr vieler japanischer Produkte.

Die schlechten Perspektiven im Chinageschäft sorgten auch bei anderen Autobauern für getrübte Stimmung: Neben der Honda-Aktie, die am Montag um 4,6 Prozent abrutschte, gaben die Papiere von Nissan um 2,2 Prozent, die von Toyota um 1,6 Prozent nach. Aufgrund der angespannten Lage rechnen Experten damit, dass die Quartalsbilanzen von Nissan und Toyota in der kommenden Woche ähnliche Tendenzen aufweisen wie die aktuellen Zahlen von Honda.

Der Konzern erzielte allein im September einen um etwa 40 Prozent schlechteren Absatz im Chinageschäft. Trotz seiner beträchtlichen Gewinnsteigerung von 36 Prozent im vergangenen Quartal bleibt Honda damit hinter den Erwartungen jener zurück, die einen noch deutlicheren Zuwachs nach Bewältigung der Umweltkatastrophen von 2011 prognostizierten.

 

Honda zog aus dieser Bilanz Konsequenzen und reduzierte seine Umsatzerwartung auf 9,8 Billionen Yen (rund 95,4 Milliarden Euro). Die Zahl liegt damit etwa 500 Milliarden Yen unter der letzten Voraussage vom Juli. Allerdings sollen sich die Aktienüberschüsse von Honda weiterhin auf 208,07 Yen pro Anteilsschein belaufen. Der Konzern erwartet einen Absatz von 4,12 Millionen Fahrzeugen bis zum 31. März 2013.


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