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Iran: Freier Devisenhandel vor dem Ende

Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de) 11.10.2012 Der Währung des Iran, der Rial, befindet sich im freien Fall und verliert gegenüber dem US-Dollar massiv an Wert. Um mehr Einfluss auf den Kurs auszuüben, könnte die iranische Regierung daher schon bald den heimischen Devisenhandel vollständig übernehmen. Mit der Einrichtung einer Wechselkursbehörde ist der erste Schritt in diese Richtung bereits getan.

Ursächlich für die Entwicklung am iranischen Devisenmarkt ist vor allem das Öl-Embargo, welches die westlichen Länder verhängt haben. So ist der Staatshaushalt der Republik zu zwei Dritteln von dem Export des Rohstoffs abhängig und Präsident Mahmud Ahmadinedschad räumt mittlerweile ein, dass die wirtschaftliche Lage angespannt sei. Die Folge ist neben dem Einbruch der Währung um ein Drittel innerhalb von drei Tagen auch eine stark erhöhte Inflationsrate. Diese schätzen US-Wissenschaftler laut der „Welt“ auf 60 Prozent.

US-Dollar sind im Iran auf offiziellem Wege nur noch schwer erhältlich, ein Schwarzmarkt für die begehrten Devisen hat sich bislang nicht etabliert. Bisher erfolgt der Tausch noch über die im staatlich kontrollierten Verband organisierten Händler. Diese haben von der Regierung einen festen Wechselkurs auferlegt bekommen, der jedoch nicht dem tatsächlichen Marktwert des Rial entspricht. Da Zuwiderhandlungen bereits unter dem Vorwurf der Kursmanipulation zu Verhaftungen geführt haben, geben viele Händler angesichts des Risikos ihr Geschäft auf.

In absehbarer Zeit dürfte die iranische Regierung mit ihrer Wechselkursbörse an ihre Stelle treten. Seit dem vergangenen Monat stattet sie Rohstoffimporteure mit US-Dollar aus. Bald schon könnte sie den Devisenhandel aber gänzlich übernehmen und entscheiden, wer die Fremdwährung erhält und wer nicht. Versorgt werden dürften alle Importeure von unverzichtbaren Gütern. Schwierig dagegen dürfte es für alle werden, die als Luxusgüter eingestufte Waren einführen möchten. Und auch Privatpersonen, die ihr Erspartes in einer harten Währung anlegen oder ins Ausland reisen wollen, hätten vermutlich unter einer Rationierung des US-Dollars zu leiden.


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