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Japans Industrieproduktion legt überraschend zu

Frankfurt am Main,

Hoffnung auf einen Aufschwung in Japan: Die Industrieproduktion des Landes ist im Oktober überraschend gestiegen. Während Analysten mit einem Minus von 2,2 Prozent gerechnet hatten, belegten die am Freitag veröffentlichten Zahlen ein Plus von 1,8 Prozent. Im September war die Produktion noch um 4,1 Prozent zurückgegangen. Die entscheidenden Einflussfaktoren für Japans Wirtschaft sind der Elektronikhersteller Apple und der politische Streit mit China.

Die jüngsten Zahlen weckten Hoffnungen, dass die japanische Ökonomie ihr Tief hinter sich haben könnte. „Es sieht so aus, als habe die Wirtschaft ihre Talsohle früher durchschritten als angenommen“, wird Wirtschaftsexperte Tatushi Shikano von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities von „Reuters“ zitiert. Nach einer Umfrage der Regierung rechnen Unternehmen im November noch einmal mit einem kleinen Rückgang von 0,1 Prozent, für Dezember aber mit einer deutlichen Erholung. Die Prognose liegt bei 7,5 Prozent Wachstum für den letzten Monat des Jahres.

Das recht plötzliche Wachstum könnte ein Beleg dafür sein, wie sehr die dortigen Elektronikfabriken der Produktion des iPhones abhängig sind. Für das Gerät gingen allein am ersten Verkaufstag zwei Millionen Bestellungen ein. „Die japanischen Hersteller sind extrem von Apple abhängig. Produktionszuwächse fallen mit den Terminen für den Verkaufsstart von Apple-Produkten zusammen“, sagte Hideki Yasuda von Ace Securities der Nachrichtenagentur „Bloomberg“.

Die Zentralbank der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft könnte trotz der positiven Entwicklung schon im kommenden Monat mit weiteren Maßnahmen eingreifen, um die Konjunktur anzukurbeln. Japanische Firmen leiden unter der generell schwachen Weltwirtschaft sowie unter einem Streit mit China. Die beiden Länder liegen wegen einer Inselgruppe im Zwist, viele Chinesen boykottieren deshalb japanische Waren. Die Volksrepublik ist für Japan der wichtigste Exportmarkt.


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