Die Photovoltaik-Branche durchlebt in der zweiten Jahreshälfte diverse Probleme. Besonders die Photovoltaik-Novelle aus dem Juni sorgte zuletzt für einbrechende Kurse bei den großen Solarstrom-Unternehmen. Nach Ansicht vieler Experten können Privatanleger aber durch direkte Investitionen in Ökostrom weiterhin von der Energiewende profitieren.
Direktinvestitionen in Solarmodule
Der Grundgedanke ist denkbar simpel: Mehrere Privatanleger bündeln ihr Kapital und investieren in eine größere Solaranlage, indem sie eine oder mehrere Parzellen davon kaufen. Die Planung und Umsetzung der Anlage übernimmt dann ein Unternehmen. Auch die Wartung wird aus dem Investorenvermögen bezahlt. Im Gegenzug erhalten die Privatanleger über einen Zeitraum von mehreren Jahren die garantierte Einspeisevergütung für den Ökostrom als Rendite. In vielen Fällen versprechen die Businesspläne der Anbieter aber mehr, als dann tatsächlich an Rendite erzielt wird.
Undurchsichtiges Marktsegment
Analysten und Ratingagenturen warnen vor einer übereilten Investition. So sei das Marktsegment verhältnismäßig intransparent und zudem auch recht klein. „Jeder Anleger sollte sich in die jeweilige Konzeption einlesen und möglichst viele Informationen einholen“, so Wolfgang Kubatzki von der Ratingagentur Feri gegenüber der „Financial Times Deutschland“. Auch das politische Risiko gilt es zu bedenken. Es ist bei vielen Staaten nicht absehbar, ob die Förderung des Ökostroms auch zum Ende der Investitionslaufzeit noch besteht. Überdies warnen Experten davor, ausschließlich in sonnige Orte zu investieren. So seien beispielsweise in Spanien die Kosten für Solaranlagen weit höher als in Deutschland.
Konstante Rendite
Insbesondere die Kalkulation der Anbieter ist für Privatanleger entscheidend. Pro Kilowatt-Peak müssen nach Ansicht von Experten zwischen 1000 und 1400 Euro angesetzt werden. Leistungsausfälle sollten Anleger ebenfalls hinreichend beachten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die sinkende Einspeisevergütung für Ökostrom dürften nur wenig an der Rendite ändern. Denn neben fallenden Anlagepreisen gleichen sich Vergütung von Anlage und tatsächlicher Ökostrompreis immer mehr an. Die Absenkung sollte Sie daher nicht verunsichern.