Frankfurt am Main,
Sämtliche Fonds und Fondsmanager in Deutschland werden in Zukunft einer staatlichen Finanzaufsicht unterliegen. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, den das Bundeskabinett verabschiedet hat. Regierungssprecher Steffen Seibert sprach von einem „weiteren wichtigen Baustein“ bei der Regulierung der Finanzmärkte, heißt es in der „Frankfurter Rundschau“. Zudem sollen Hedgefonds künftig nicht mehr für Privatanleger aufgelegt werden.
Mit dem Gesetz plant die Regierung, künftig Fondsmanager und Investmentfonds aller Art einer staatlichen Aufsicht zu unterstellen. Neben offenen Immobilienfonds und Hedgefonds werden damit auch Private-Equity-Fonds der Finanzaufsicht unterstehen, heißt es in einer Erklärung des Finanzministeriums. Damit ist Deutschland dabei, eine zuvor auf EU-Ebene beschlossene Richtlinie umzusetzen. Diese soll einen europaweit einheitlichen und hohen Schutz für Anleger garantieren. „Es gelten nun also EU-weit die gleichen Anforderungen für die Zulassung und Beaufsichtigung von Managern in den sogenannten alternativen Investmentfonds“, zitiert das Blatt Seibert weiter.
Der Gesetzesentwurf berücksichtigt auch Verwalter geschlossener Fonds des „grauen Kapitalmarkts“, womit dieser quasi in den geregelten Kapitalmarkt überführt wird. Bisher macht dieses Marktsegment eine Zwischenstufe zwischen dem der Finanzaufsicht unterliegenden weißen Kapitalmarkt und dem schwarzen Kapitalmarkt aus, der ohne Regulierungsbehörde agiert.
Eine wichtige Klausel des Gesetzes wird es sein, dass es Hedgefonds künftig nicht mehr für Privatanleger gibt. Auch ausländische Hedgefonds in Deutschland dürfen dann nur noch an professionelle oder semi-professionelle Anleger verkauft werden.