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Rosneft: Grünes Licht für Milliardendeal

Frankfurt am Main,

Der russische Staatskonzern Rosneft plant die Übernahme des BP Joint Ventures TNK-BP. Mit der Übernahme würde auf einen Schlag der größte börsennotierte Ölförderer der Welt geschaffen. Die tägliche Fördermenge läge dann bei rund 4,5 Millionen Barrel.

Nach Angaben der „FTD“ soll BP für seine Beteiligung von 50 Prozent bis zu 20 Milliarden US-Dollar und zwischen 10 und 20 Prozent der Anteile an Rosneft erhalten. Am Freitag wird die BP-Spitze über das Angebot von Rosneft-Chef Igor Setschin, einem engen Vertrauten des russischen Präsidenten, beraten.

Die andere Hälfte des russisch-britischen Joint Ventures befindet sich aktuell noch im Besitz des russischen Oligarchenkonsortiums AAR, mit dem nach offiziellen Angaben schon eine Einigung erzielt werden konnte. Demnach sei AAR bereit, seine Beteiligung an TNK-BP für eine Summe von 28 Milliarden Euro auf Rosneft zu übertragen. Das Konsortium hatte zunächst auch ein eigenes Interesse an der Übernahme der TNK-BP gezeigt, will nun aber doch kein Angebot abgeben. Grund dafür seien nach Medienberichten Schwierigkeiten bei der Finanzierung.

Unklar ist in Expertenkreisen allerdings, wie Rosneft die Übernahme finanzieren will. Analysten gehen davon aus, dass der Kauf nur mit Aufnahme neuer Kredite erfolgen kann, selbst wenn ein Teil des Kaufpreises in eigenen Aktien gezahlt wird. Das russische Energieministerium und Präsident Putin gaben unterdessen grünes Licht für die Milliardenübernahme. Sollte der BP-Vorstand das Angebot annehmen, so wäre die Übernahme die größte seit der Übernahme von Mobil durch Exxon im Jahr 1999.


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