Die Aktie des französischen Pharmariesen Sanofi rutschte am Freitag an der Heimatbörse Euronext Paris nicht nur einfach in die Tiefe, sondern legte einen Crash wie aus dem Lehrbuch hin. Das Wertpapier verlor an der Euronext Paris um 18,93 Prozent und ging mit einem Kurs von 81,44 Euro aus dem Handel. Das war ein Preisabschlag von 19,02 Euro. Der Vortagesschlusskurs in Paris lag bei 100,46 Euro. Zu diesem Zeitpunkt brachte der französische Großkonzern noch über 125 Milliarden Euro auf die Waage. Nach dem Crash lag dieser Wert per Freitags-Schlusskurs noch bei rund 102,1 Milliarden Euro. Rund 23 Milliarden Euro gingen an einem Handelstag also in Rauch auf.
Was war also geschehen? Schlechtere Quartalsergebnisse? Ja! Kein zufriedenstellender Ausblick? Nein, die zuvor kommunizierte Prognose wurde bestätigt! Rechtfertigt das im Zusammenspiel also einen solch erheblichen Preisabschlag? Nur zum Teil, aber nicht in diesem katastrophalen Ausmaß! Was aber noch viel schwerwiegender für das Wertpapier gewesen sein dürfte, war die Aussicht auf eine mögliche Abspaltung der Konsumentensparte (bekannte rezeptfreie Produkte wie zum Beispiel Mucosolvan Hustensaft oder Tomapyrin Kopfscherztabletten). Mit dem Absturz der Aktie zeigen die Marktteilnehmer, was sie von von einer Abspaltung und einem möglichen Börsengang der Konsumentensparte halten. Nichts als Unsicherheit und Wertminderung des Gesamtpakets namens „Sanofi“.
Die aktuellen Quartalszahlen für das dritte Quartal blieben hinter den Markterwartungen zurück. In QIII/2023 erzielte Sanofi einen Umsatz in Höhe von 11,96 Milliarden Euro, ein operatives Ergebnis von 4,03 Milliarden Euro und einen bereinigten Gewinn je Aktie von 2,55 Euro. Per Marktkonsens war man von einem Umsatz von 12,1 Milliarden Euro, einem operativen Ergebnis von 4,13 Milliarden Euro und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 2,63 Euro ausgegangen.
Sanofi – was sagt die Charttechnik?
Die Chartanalyse erfolgt im vorliegenden Fall im Tageschartbild. Als Referenzwert gilt der jeweilige Kurs des CFDs auf die Aktie von Sanofi via Euronext Paris. Der Kursverlauf vom letzten hier für die Analyse relevanten übergeordneten Verlaufstief des 16. März 2020 von 67,640 Euro bis zum Zwischenhoch des 11. April 2022 bei 106,640 Euro, könnte zur Ermittlung der nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite genutzt werden. An diesen beiden Startmarken könnte eine Fibonacci-Analyse angelegt werden. Die dann von der webbasierten Handel- und Analyseplattform „ActivTrader“ ausgeworfenen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen könnten der Ermittlung der künftigen Widerstände und Unterstützungen dienen.
Auf der Oberseite wären die Widerstände bei den Marken von 87,140 Euro (0.50%), 91,742 Euro (0.382%), 97,436 Euro (0.236%) und 106,640 Euro (0.00%) abzuleiten. Auf der Unterseite wären die Unterstützungen bei den Marken von 76,844 Euro (0.764%) und 67,640 Euro (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 58,436 Euro (1.236%), 52,742 Euro (1.382%) und 43,538 Euro (1.618%) herauszuarbeiten. Dem Chartbild wurden hier auch die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Die jeweiligen Kurszielbereiche für die Bullen und Bären wären hier mit den rot und grün eingefärbten Rechtecken visualisiert. Zur Oberseite wäre ein Test des 0.236prozentigen Fibonacci-Retracements bei 97,436 Euro möglich. Zur Unterseite könnte das 0.00prozentige Fibonacci-Retracement (also das letzte Zwischentief) von 67,640 Euro getestet werden. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 17,46 Punkten eine sehr deutlich überverkaufte Marktverfassung auf.
Quelle: Activetrades https://www.activtrades.eu/de/news/sanofi-%E2%80%93-crash-des-franz%C3%B6sischen-pharmariesen