Skip to main content

Task Force der US-Regierung klagt gegen JPMorgan

Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de) 02.10.2012 Die amerikanische Großbank JPMorgan muss sich mit einer Zivilklage auseinandersetzen. Anlass sind fragwürdige Immobiliengeschäfte, die das 2008 von JPMorgan übernommene Institut Bear Stearns getätigt haben soll. Nach Auffassung des NewYorker Generalstaatsanwalts Eric Schneiderman seien Bear Stearns und die Kreditabteilung EMC Mortgage zwischen 2005 und 2007 Investoren gegenüber mit Hypothekenpapieren unehrlich gewesen.

Der Vorwurf der US-Justiz zielt darauf ab, dass die Bank keinerlei Verantwortung für die minderwertigen Hauskredite übernahm, die in den damals verkauften Papieren enthalten waren. Bear Stearns habe sogar falsche Angaben zum Inhalt gemacht. In der Folge kam es zu großen Verlusten aufseiten der Käufer.

JPMorgan wehrt sich in einer ersten Stellungnahme gegen die Vorwürfe. Schneiderman hätte der Bank vorab Gelegenheit geben sollen, sich zu den Beschuldigungen zu äußern, sagte ein Sprecher. Außerdem bestünden schon ähnliche Klagen gegen das US-Institut, für die das jetzige Verfahren als Vorbild dienen könnte, wie das Wall Street Journal aus Kreisen der Strafverfolger vernommen hat.

Schneiderman steht als Co-Chef einer Task Force vor, die das US-Justizministerium im Januar gründete. Die aus Regulierern und Staatsanwälten bestehende Gruppe soll Verfehlungen von Banken im Zuge der Immobilienkrise aufdecken. Mit der Klage gegen JPMorgan geht die Task Force erstmals gegen eine große Bank vor. Ziel ist nicht nur eine Entschädigung der Investoren von Bear Stearns, sondern auch eine Rückzahlung der Gewinne. Eine konkrete Summe ist jedoch nicht bekannt.

JPMorgan kann als Gewinner der US-Immobilienkrise gesehen werden. Im Zuge des Zusammenbruchs konnte die Großbank beständig ihren Einfluss erweitern und mehrere kleinere Institute übernehmen, darunter Bear Stearns.


Über den Autor


Ähnliche Beiträge