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Telefónica Germany: Erfolgreicher Börsenstart hebt Stimmung

Frankfurt am Main (OnlineBroker-Portal.de)

Der größte Börsengang Europas in diesem Jahr ist geglückt. Am Dienstag platzierte die Deutschlandtochter des spanischen Telekommunikationsunternehmens Telefónica seine Aktien an der Frankfurter Börse. Anleger reagierten positiv auf die Papiere von Telefónica Germany und ließen sie innerhalb weniger Minuten steigen. Bereits der Startkurs, zu dem die Aktie erstmals gehandelt wurde, lag mit 5,70 Euro über dem offiziellen Ausgabepreis von 5,60 Euro. „Der Appetit auf unsere Aktien ist überwältigend, und wir sind hocherfreut“, sagte René Schuster, Chef von Telefónica Germany im „Handelsblatt“. Bei Börsenschluss notierten die Aktien mit einem Plus von 4,2 Prozent bei 5,84 Euro.

Das Unternehmen mit seiner bekanntesten Marke O2 vollzieht mit einem Gesamtvolumen von 1,45 Milliarden Euro den größten Börsengang in Deutschland seit Juli 2007, als der Motorenbauer Tognum durch sein erfolgreiches Börsendebüt rund zwei Milliarden Euro eingesammelt hatte. Auch in Europa wird in diesem Jahr kein größerer Börsengang folgen. Die Einnahmen fließen direkt an den spanischen Mutterkonzern, der mit den Geldern einen Teil seiner Schulden von rund 58 Milliarden Euro abbauen will. Die geplante Aufrüstung auf den Mobilfunkstandard LTE muss der viertgrößte Mobilfunkbetreiber selbst finanzieren.

Rund 23 Prozent der Anteile an Telefónica Germany wurden Investoren zugänglich gemacht. Die restlichen 77 Prozent hält weiterhin Telefónica. Durch hohe Nachfragen aus den USA und Großbritannien waren die 259 Millionen Aktien des Telekomkonzerns gleich um ein Vielfaches überzeichnet. Dabei loben Investoren, dass O2 nur in Deutschland vertreten sei, und versprechen sich von der Aktie die Chance auf sichere Renditen in der Euro-Schuldenkrise.

Der erfolgreiche Börsengang stellt für deutsche Unternehmen einen Lichtblick dar. Mit weiteren spektakulären Börsendebüts ist in diesem Jahr aber nicht zu rechnen. „Im kommenden Jahr sehe ich für ein halbes Dutzend deutscher Firmen gute Chancen für Börsengänge in einem Volumen von mehreren hundert Millionen Euro“, so Stefan Weiner von der J.P.-Morgan gegenüber dem „Handelsblatt“. Die US-Bank hatte den Börsengang gemeinsam mit der UBS organisiert.


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