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Telekom kürzt die Dividende

Frankfurt am Main,

Die Aktionäre dürften verärgert sein: Telekom-Chef René Obermann kürzt die Dividende stärker als erwartet – und verspricht dafür Investitionen ins Breitbandnetz. Außerdem sollen Milliarden in den „Problemmarkt“ USA und die Modernisierung des dortigen Mobilfunknetzes fließen. Besitzer der einstigen „Volksaktie“ haben das Nachsehen und müssen sich in den kommenden beiden Jahren mit einer Gewinnausschüttung von 50 Cent pro Papier zufrieden geben.

„Mit unseren heute vorgestellten Investitionsplänen schaffen für das Fundament für künftiges Wachstum“, so Obermann. Während für das laufende Jahr 2012 noch eine Dividende von 70 Cent pro Papier gezahlt wird, werden sich die Telekom-Aktienhalter 2013 und 2014 mit zwanzig Cent weniger begnügen müssen. Mit dem eingesparten Geld will René Obermann die Breitbandnetze ausbauen. So sollen in Deutschland 2014 bis 2016 die Investitionen auf jeweils 4,1 bis 4,5 Milliarden Euro steigen. Durchschnittlich wurden in den vergangenen drei Jahren 3,6 Milliarden Euro dafür verwendet. Insgesamt fließen voraussichtlich Investitionen von rund 6 Milliarden Euro in den Breitbandausbau.

Die traditionell hohen Ausschüttungen bei der Telekom sollten die Anleger besänftigen, die über Jahre hinweg herbe Kursverluste einstecken mussten. In Einzelfällen verteilte der Konzern sogar mehr an die Eigentümer, als eigentlich vorhanden war, und zog die Dividende damit aus der schwächelnden Substanz des Unternehmens. An der Börse kam die Nachricht erwartungsgemäß nicht gut an. Die Telekom baute im späten Frankfurter Parketthandel ihre Verluste aus und notierte 1,6 Prozent im Minus bei 8,52 Euro. Analysten hatten zuletzt für das Jahr 2013 mit 60 Cent und für das Jahr 2014 mit 58 Cent Dividende gerechnet.

Der Telekom-Chef gab am Donnerstag zudem erstmals Ergebnisziele für 2013 vor. So soll ein bereinigter Gewinn von 17,4 Milliarden Euro erwirtschaftet werden. Für dieses Jahr peilt das Telekommunikationsunternehmen einen bereinigten operativen Gewinn von rund 18 Milliarden Euro an.


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