von Dirk Friczewsky – 24. November 2022
Jetzt hatten sich die Märkte gerade erst so schön erholt und schon könnten Chinas Leitindizes in Shanghai, Shenzhen und Hongkong wieder unter Druck geraten. Einem Bericht von CNBC zufolge soll es in Festlandchina (demnach ex-Hongkong und ex-Macao) am Mittwoch über 31.000 Neuinfektionen gegeben haben und damit mehr als zu den Zeiten des Shanghai-Lockdowns im Monat April. Das zumindest halbwegs beruhigende an der gegenwärtigen Corona-Welle in China ist der Verlauf, denn Regierungsangaben nach sollen beinahe 90 Prozent aller Fälle asymptomatisch verlaufen. Unter den aktuell stärker betroffenen Städten ist auch Peking.
Trotz der jüngsten Entwicklungen könnte die Zentralregierung in Peking schrittweise von ihrer „Null-Covid-Strategie“ abrücken. Der Grund? Nun, China kann sich das schlichtweg auf Dauer so nicht mehr leisten. Sowohl die staatlichen Konzerne als auch die privaten Unternehmen müssen schließlich Geld verdienen, produzieren und am Ende des Tages auch zum chinesischen BIP beitragen. Letzteres litt in den letzten Quartalen deutlich. In so mancher staatlichen und auch privaten Fabrik arbeiten die Belegschaften nicht nur, sondern leben dort auch gleich über einen längeren Zeitraum, verlassen die Fabrik nicht einmal mehr, damit sie sich nicht zuhause mit Corona anstecken können. Das wird stark kontrolliert. Schöne neue Welt wohl kaum – es ist ehr eine ganz spezielle, pragmatische und totalitäre, chinesische Wirtschaftspolitik. China strikte „Null-Covid-Politik“ zeigt ihre negativen Auswirkungen quer durch alle Wirtschaftssektoren. Der Häusermarkt schwächelt weiter (ohnehin seit Quartalen ein Sorgenkind der chinesischen Wirtschaft), die davon betroffenen Sektoren der Industrie und die Produzenten von Basis und Nicht-Basiskonsumgütern zog es in Mitleidenschaft. Chinas Politik versucht seit geraumer Zeit mit gezielten staatlichen Programmen den Immobilienmarkt zu halten und auch zu stimulieren. Auch die Zentralbank nahm in den letzten Quartalen immer mehr Mittel in die Hand, um dem Markt mehr Liquiditätshilfen zuzuführen.
Chinas Wirtschaft dürfte in 2022 ein eher enttäuschendes Ergebnis erzielen – Prognosen zufolge könnte selbst ein BIP-Plus von 3,5 Prozent noch zu feiern sein. Da war man im Reich der Mitte in den letzten Jahren und vor allem vor Corona noch andere Wachstumswerte gewohnt. In 2023 dürfte China wieder mit über 5 Prozent wachsen, so die aktuellen Konsensschätzungen. Dies könnte der chinesischen Landeswährung gegenüber dem US-Dollar wieder Auftrieb geben.
USD/CNH –der Blick in den Chart
Die charttechnische Analyse erfolgt im Tageschartbild des US-Dollars (USD) gegenüber dem Offshore-Yuan (CNH). Um die nächsten Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen.
Die Fibonacci-Analyse wäre am Zwischenhoch des 25. Oktober 2022 von USD/CNH 7,3743 anzulegen und auf das Verlaufstief des 14. November 2022 bei 7,0188 zu ziehen. Diese beiden Marken miteinander verbindend, werden dann vom „ActivTrader“ Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen zur Ober- und Unterseite ausgeworfen, die dazu dienen könnten, die Ziele für die Bullen und Bären näher zu definieren.
Die Widerstände wären bei den Marken von 7,1966 (0.50%), 7,2385 (0.618%), 7,2904 (0.764%) und 7,3743 (1.00%) zu ermitteln. Zur Unterseite wären die Marken von 7,1027 (0.236%) und 7,0188 (0.00%) in Betracht zu ziehen. Ferner wäre noch das Zwischenhoch vom 13. Mai 2022 von 6,8371 ein mögliches Ziel der Bären. Die jeweiligen Kursziele zur Ober- und Unterseite wären mit den beiden hier eingezeichneten Rechtecken (für die Bullen in grüner und für die Bären in roter Farbe unterlegt) zu visualisieren. Dem Chartbild wurden zudem die beiden EMAs (EMA100 in blauer und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Der Oszillator „Relative Strength Index“ (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse auf Basis des Tagescharts mit 48,5 Punkten eine technisch neutrale Marktverfassung auf.
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