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USDCNH – Chinas Industrie- und Dienstleistungsaktivitäten nehmen weiter ab

Dirk Friczewsky

Aktuell blickt man im Reich der Mitte wieder einmal auf die Einkaufsmanagerindizes der chinesischen Statistikbehörde „NBS“ (National Bureau of Statistics). Diese wurden am Mittwoch sowohl für das Verarbeitendes Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor veröffentlicht. Chinas Aktivität im Industriesektor hat im Berichtsmonat November bereits den zweiten Monat in Folge nach einer kurzen Erholungsbewegung wieder abgenommen. Der Einkaufmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im November sank von zuvor 49,5 auf nunmehr 49,4 Punkte. Per Marktkonsens war man von 49,7 ausgegangen. Im Dienstleistungsbereich sank der Novemberwert auf 50,2 Punkten von 50,6 Punkten im Oktober. Einem Bericht von CNBC zufolge war dies der schwächste Wert seit dem Monat Dezember 2022.

 

Man mag es seit Monaten bereits als langweilig empfinden, aber der chinesische Immobiliensektor bereitet nach wie vor große Sorgen. Exakt dies macht es ja so gefährlich, denn dieser Sektor zeichnet nun einmal für einen beträchtlichen Anteil am chinesischen BIP verantwortlich. Die Anstrengungen der chinesischen Regierung, die Immobilienentwickler und Immobilienkonzerne zu stützen, deren Bilanzen zu stärken, um weitere Insolvenzen im Sektor zu vermeiden, konnte die Marktakteure bis dato noch nicht nachhaltig überzeugen. Obendrein fielen die Investments, die Verkaufszahlen für Neubauten in China im Oktober zurück.

 

Die im Vergleich zur Fed oder EZB gegensätzliche Geldpolitik hat dem Yuan Schwäche eingebrockt, die im Rahmen der Dollar-Schwäche seit dem Beginn des Novembers zwar eine sichtliche Erholung ermöglichte, doch schlussendlich war es eben nun einmal nur eine reine Dollar-Schwäche. Die Geldpolitik der PBOC ist expansiv und dürfte es mit weiteren Maßnahmen vorerst auch bleiben müssen, um die Wirtschaft zu stützen. Weitere wichtige Zinssätze dürften auf absehbare Zeit auf dem gegenwärtigen Niveau bleiben oder gar noch weiter gesenkt werden, um günstigere Refinanzierungsbedingungen für den angeschlagenen Immobilienmarkt zu schaffen.

 

USD/CNH – der Blick in den Chart 

 

Die Analyse des Währungspaare USD/CNH (Offshore-Yuan) erfolgt hier im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher ableiten zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen, die mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden können, wären dann zur Ermittlung der Ziele für die Ober- und Unterseite heranzuziehen.

 

Ausgehend vom letzten Zwischenhoch des 08. September 2023 von 7,3674 bis zum Verlaufstief des 29. November 2023 von 7,1157, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 7,1751 (0.236%), 7,2118 (0.382%), 7,2416 (0.50%), 7,2718 (0.618%), 7,3080 (0.764%) und 7,3674 (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 7,4268 (1.236%), 7,4635 (1.382%) und 7,5230 (1.618%) auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei der Marke von 7,1157 (0.00%) in Betracht. Ferner wäre eine weitere Unterstützung beim Zwischentief des 16. Juni 2023 von 7,1033, beim Zwischenhoch des 22. Dezember 2022 von 7,0151, beim Zwischenhoch des 07. März 2023 von 6,9947, beim Zwischentief des 23. März 2023 von 6,8099 und beim Zwischentief des 16. Januar 2023 von 6,6969 auszumachen. Dem Chartbild wurden die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.

 

Ein Zielbereich zur Oberseite wäre beim 0.618prozentigen Fibonacci-Retracement von 7,2718 abzuleiten. Zur Unterseite wäre das Ziel im Bereich der beiden letzten Zwischenhochs aus der Kurshistorie zu ermitteln – es könnte im Bereich von 7,0151 bis 6,9947 liegen. Die beiden Rechtecke (in grüner und roter Farbe) sollen die jeweiligen Bullen- und Bären-Kurszielbereiche näher visualisieren helfen. Der Relative-Strength-Index wies zum Zeitpunkt dieser Analyse auf Tagesbasis mit 28,69 Punkten bereits eine technisch überverkaufte Marktverfassung auf.


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